Jung, kreativ und selbstständig
Das Hobby zum Beruf zu machen, ist ein Traum vieler Menschen. Die beiden Jungunternehmer Markus van Oorschot und David Simon von der Medienmanufaktur Niederrhein ziehen nach ihrem ersten Jahr Bilanz.
KREIS KLEVE Inmitten christlicher Baukunst, eingebettet im Herzen der Wallfahrtstadt Kevelaer, befindet sie sich – die Medienmanufaktur Niederrhein. Ein fesches, helles Büro mit großen Schaufenstern wirkt einladend und transparent. Im ersten Stock ist das sich stets im Umbau befindende Studio. Denn neben Passbildern gehören auch extravagante Studioarbeiten zum Alltagsgeschäft von Markus van Oorschot und David Simon. Aber auch auf der professionellen Hochzeitsfotografie liegt der Fokus der Medienmanufaktur. Ausgefallene Aufträge wie Fotoshootings mit Topmodels in Manchester stellen Highlights in den Arbeiten der beiden Jungunternehmer dar.
Der 31-jährige Kevelaerer und der 27-jährige Wember leben den Traum vieler Menschen. Sie haben ihre Liebe zu Film und Fotografie vor über einem Jahr zum Beruf gemacht. Der Weg zur beruflichen Selbstverwirklichung verlangt viel Fleiß und Disziplin, wissen die beiden nebenberuflichen Mediengestalter. Im September 2017 starteten sie ihre Unternehmung auf dem Luxemburger Platz neben ihrer Schichtarbeit als Rettungssanitäter beziehungsweise als Betreuer eines Wohnheims für Gehandicapte.
„Auf der Schichtarbeit erlebe ich als Rettungssanitäter viele Extremsituationen. Das Fotografieren war schon immer der perfekte Ausgleich dazu“, erklärt der 31-Jährige. „Wir haben unsere Manufaktur aus eigener Kraft nebenbei aufgebaut – ohne Hilfe durch Dritte. Das erfordert schon Mal lange Tage und kurze Nächte“, erzählt van Oorschot. „Wenn Kunden sich bei uns für die tolle Arbeit bedanken, dann tanken wir Energie und größte Motivation weiterzumachen.“
Nach ihrem ersten Jahr der Selbstständigkeit ziehen die beiden Bilanz.„Die Zeit vergeht bei unseren Arbeiten wie im Fluge. Es fühlt sich an, als gäbe es die Medienmanufaktur Niederrhein erst seit zwei oder drei Monaten“, berichtet van Oorschot.
Sie schwärmen von der Vielseitigkeit ihrer Arbeit: „Die nächste Hochzeit ist immer anders die letzte“, berichtet van Oorschot. „Die zeremoniellen Abläufe sind zwar immer ähnlich, die Rahmenbedingungen variieren jedoch stark.“
Während van Oorschots Vorliebe und Stärke in der Hochzeitsfotografie liegen, betitelt er seinen kreativen Geschäftspartner und Freund David Simon als „besten Studiofotografen am Niederrhein“– die beiden Mediengestalter ergänzen sich mit ihren spezialisierten Fähigkeiten fabelhaft, erzählen die beiden. „Wir tragen auf Hochzeiten große Verantwortung. Für unsere Kunden ist es einer der wichtigsten Ereignisse im Leben. Erstklassige Fotografien sollen diesen Moment für immer in Erinnerung behalten“, berichtet der Experte für Hochzeitsfotografien.
Viele Investitionen in Produktionsmittel wurden in den vergangenen zwölf Monaten getätigt, erzählt van Oorschot: „Wir haben so lange reinvestiert, bis wir uns die ganze Sache so aufbauen konnten.“
Ziel der beiden ist es, irgendwann in der Medienmanufaktur hauptberuflich zu arbeiten: „Wir werden in den nächsten Jahren sehen, ob die Auftragslage eine bestimmte Konstanz annimmt. Gegenwärtig sieht es dafür sehr gut aus“, sagt der 31-Jährige.
In Zeiten von multimedialen, sozialen Netzwerken wie Instagram und Videoplattformen wie Youtube gibt es ein zunehmendes Interesse von Hobbyfotografen, die eigenen Aufnahmen zu bearbeiten. Hierzu hat die Medienmanufaktur eintägige Seminare angeboten: „Die vier Photoshop-Workshops im letzten Winter wurden sehr gut angenommen“, erzählt Simon. Jeder Termin sei mit fünf Teilnehmern ausgebucht gewesen.
Wie viel Arbeit hinter einem Werbespot steckt, das wissen viele Laien nicht, bemerkt van Oorschot: „Aus sieben Stunden Filmmaterial entsteht oftmals ein Video, das nur zwei, drei Minuten lang ist. Die Vorbereitung und Planung aber auch der Dreh, die Sichtung des Materials und der Feinschliff sind eine Heidenarbeit.“
Schüler und Studenten, die an einer beruflichen Zukunft in der Mediengestaltung interessiert sind, können sich bei der Medienmanufaktur
Niederrhein melden: „In den ersten zwölf Monaten konnten wir zehn Praktikanten unseren Beruf nahebringen“, erzählt Simon.
Bei der Frage, woher die beiden denn ihre Energie für das junge Business neben ihrer Schichtarbeit hernehmen, antworten beide einvernehmlich: „Es ist die Selbstverwirklichung, die Liebe an der Sache. Es ist einfach einfach das Größte, seine Arbeiten in Katalogen, auf Webseiten oder anderweitig zu sehen.“