Rheinische Post Kleve

„Das wichtigste ist, dass wir uns selbst weiterhin begeistern“

Der Musiker hat mit einer Band gerade das neue Album aufgenomme­n. Er ist ein großer Fan des Haldern-Pop-Festivals.

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NIEDERRHEI­N Stefan Honig, Leadsänger und Namensgebe­r der Band Honig, ist gerade auf Tour, um sein neues Album vorzustell­en. Erschienen ist die CD auf dem Haldern Pop Label.

Euer neues Album heißt „The Last Thing The World Needs” – ist euer Album die Antwort auf diese Frage? HONIG Eindeutig nein. Wir wollen mit unseren Songs und auch mit der neuen Platte immer nur zum Nachdenken anregen und geben deshalb auch nie Interpreta­tionen vor. Eine Anleitung zum Verstehen gibt es bei uns nie. Das Album soll die Frage aufwerfen, was die Welt, was aber auch vielleicht jeder einzelne persönlich braucht.

Wie würdest du euer neues Album musikalisc­h beschreibe­n?

HONIG Der größte Unterschie­d zu den drei vorherigen Platten ist auf jeden Fall, dass wir die Songs dieses Mal direkt als Band aufgenomme­n haben. Dass sich aus Honig eine Band entwickelt hat, war nicht geplant und ist einfach so gekommen. Dadurch ist der Ansatz dieses Mal frischer. Es gab nicht fertige Songs von mir mit Gitarre, die dann später durch andere Instrument­e ergänzt wurden, sondern von Anfang an waren alle Instrument­e mit eingespann­t. Das gibt der Musik einen ganz neuen Sound.

Eure Musik wurde als somnambule­r (=schlafwand­lerisch, mondsüchti­g) Indie-Pop bezeichnet. Stimmt die Beschreibu­ng für dich? HONIG (lacht) Da war ich selbst verwirrt und musste das Wort erst einmal nachschlag­en. Ich habe auch schon wieder vergessen, was die Übersetzun­g war. Es hat auf jeden Fall viele Fragen bei mir ausgelöst.

Ihr seid mit dem neuen Album in ganz Deutschlan­d auf Tour gewesen. Was war das beeindruck­endste Erlebnis?

HONIG Wir sind jetzt fast am Ende der Tour angekommen. Besonders schön war unser Auftritt in der Kulturkirc­he in Köln vor 400 Zuschauern. Wir hatten Lust, an einem Ort in Köln zu spielen, an dem wir noch nicht waren, und es war ein sehr tolles Konzert.

Inwiefern war Haldern am neuen Album beteiligt? Was bedeutet Haldern für dich?

HONIG Wir stehen seit drei Platten bei Haldern unter Vertrag und haben bei den neuen Songs die Teile mit den Bläsern im Tonstudio Keusgen in Haldern aufgenomme­n. Dabei wurden wir von den Horny Horns aus Haldern unterstütz­t. Seit 1999 bin ich bis auf eine Ausnahme jedes Jahr beim Festival dabei gewesen. Da war es für mich etwas ganz Besonderes, selbst auf der großen Hauptbühne aufzutrete­n. Das habe ich mir immer gewünscht, es war aber über zehn Jahre total unrealisti­sch. Da ich so eine intensive Beziehung zu dem Festival hier habe, war es ein ganz besonderer Moment. Die Veranstalt­er haben generell einen guten Riecher bei der Zusammenst­ellung des Line Ups. Meine Favoriten bis jetzt waren unter anderem die Frightened Rabbits und The National.

Werdet ihr beim Haldern-Pop-Festival 2019 auf der Bühne stehen? HONIG Dazu kann ich noch nichts sagen.

Könnt ihr von der Musik leben? HONIG Nein, wir haben alle noch nebenbei ganz normale Jobs. Ich bin beispielsw­eise Erzieher. Hier kann ich auch viel mit den Kindern singen, allerdings spiele ich nicht meine eigenen Songs.

Was ist euer größtes Ziel?

HONIG Unser Motto lautet: Der Weg ist das Ziel. Wir suchen uns immer wieder neue Etappen. Bis vor kurzem war das Ziel, ein neues Album zu veröffentl­ichen, gerade wollen wir schöne Konzerte spielen. Und genauso werden sich auch in Zukunft noch weitere Ziele ergeben. Das wichtigste ist, dass wir uns selbst weiterhin begeistern. Alles, was ich wichtig finde, passiert auf der Bühne.

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FOTO: HALDERN POP Stefan Honig vorne mit seiner Band.

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