Aktives Management ist bei Fonds von Vermögensverwaltern gefragt. Die Kapitalverwaltungsgesellschaft Hansainvest bringt in den nächsten Monaten eine Reihe von neuen Partnerfonds auf den Markt.
Deutsche Anleger gelten als vorsichtig – wir sind eben kein Volk von Aktionären. Dabei sieht es für den Finanzstandort Deutschland gar nicht mal so schlecht aus, wenn man auf die Statistik des Fondsverbandes BVI schaut. Die im BVI organisierten Kapitalverwaltungsgesellschaften verantworten inzwischen über drei Billionen (!) Euro von über 50 Millionen privaten und institutionellen Investoren. Die meisten Gelder davon sind in Publikums- und Spezialfonds angelegt. „Es gibt einen klaren Trend hin zu Fonds, insbesondere bei den Unabhängigen Vermögensverwaltern“, betont Stefan Klein. Der Stellvertretende Leiter Sales & Business Development kümmert sich bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) Hansainvest vor allem um diese Gruppe.
Über 250 Fonds hat die hanseatische Gesellschaft in ihrem Bestand und damit ein Vermögen von über 33 Milliarden Euro. Das kommt nicht von ungefähr, denn schon sehr früh haben die Finanzspezialisten damit begonnen, Vermögensverwaltern und anderen Investoren bei der Umsetzung ihrer Fondsstrategien tatkräftig unter die Arme zu greifen. „Hansainvest ist damit einer der Pioniere im Markt für Private-Label-Fonds“, sagt Klein. Sichtbar macht sich diese Marktstellung in der BVIStatistik. Danach liegt die Hansainvest beim Netto-Mittelaufkommen im ersten Halbjahr 2018 bundesweit auf Platz 3.
„Rund ein Drittel der Gelder ist in neue Fonds geflossen, der größte Teil vor allem aber in einige gut performende schon länger bestehende Fonds“, ergänzt der Fondsexperte. Das ist ein bemerkenswertes Wachstum: Hansainvest war in diesem Jahr schon Geburtshelfer bei einer Reihe von Fonds, bis zum nächsten Jahr soll noch eine zweistellige Anzahl an neuen Produkten auf den Markt kommen. Einen Grund für die positive Nachfrage könnte man in der ausgezeichneten Arbeit der Hansainvest vermuten: Jüngst wurde sie von einem Fachmagazin zur besten Service-KVG gekürt – bereits zum vierten Mal in Folge.
Woher kommt das steigende Interesse an Fonds, gerade von Vermögensverwaltern? Stefan Klein führt das zum einen auf die hochstehende Expertise seiner Kunden zurück, die ihre Strategie gerne einem breiteren Anlegerkreis zugänglich machen wollen, zum anderen aber auch auf die steigenden
Über 250 Fonds hat Hansainvest im Bestand und damit ein Vermögen von über 33 Milliarden Euro
regulatorischen Anforderungen. Je höher die Dokumentationspflichten, desto früher ist für viele Vermögensverwalter der Punkt erreicht, ab dem es Sinn macht, ihre Strategie über einen Fonds anzubieten.
Stefan Klein hat außerdem beobachtet, dass das Interesse an Fonds, die eigene Strategien verfolgen und sich deutlich von den großen Aktien-Indizes absetzen, gestiegen ist. „Aktiv gemanagten Fonds, die sich klar von den gängigen ETFs (Exchange Traded Funds) abgrenzen, gehört die Gunst der Stunde.“Mit Stockpicking, also der Suche nach Aktien, die eine Überrendite gegenüber dem breiten Markt ermöglichen, lassen sich im Idealfall langfristig deutlich bessere Renditen erwirtschaften.
Es gibt eine weitere Erklärung: „Seit Jahresbeginn fordert die Regulierung, die Researchkosten klar von den Handelskosten in einem Fonds zu trennen. Das hat dazu geführt, dass Aktien aus dem Bereich Small- und Midcap, also kleine und mittelständische Unternehmen, von immer weniger Analysten gecovert werden und sich Fondsmanager diese Ineffizienzen verstärkt nun zu Nutze machen“, so Klein. „Deshalb ist es wenig überraschend, dass wir viele Fondskonzepte sehen, die zwar klassisch auf Aktien setzen, aber mit stärkerem Fokus auf Smallund Midcaps investieren.“
Hansainvest entwickelt dabei nicht eigene Fondslösungen, sondern hilft Vermögensverwaltern, ihre Strategien umzusetzen und in den Markt zu bringen. Diese Spezialdienstleistung ist gerade jetzt stark gefragt. Den Hanseaten kommt dabei zugute, dass sie im Wettbewerb mit ihrer Gründung schon im Jahr 1969 nicht nur auf eine lange Tradition zurückblicken können, sondern darüber hinaus über eine solide Aufstellung und professionelle Struktur verfügen.
Aber: Nicht jede Idee lässt sich gut vermarkten. „Wir machen unseren Partnern zwar keine Vorgaben, aber wir prüfen jedes Konzept genau auf Marktreife, Chancen und Sicherheit“, erläutert der Hansainvest-Experte. Zu den Innovationen gehört etwa Deutschlands erster Blockchain-Fonds: Der erst im September gestartete ChainBerry Equity (WKN A2JF88) ist ein reinrassiger Aktienfonds, der sich ausschließlich auf Unternehmen fokussiert, die im Bereich Blockchain ein besonders spannendes Geschäftsmodell verfolgen.
Ein Beispiel für einen interessanten Stockpicking-Fonds ist der im Frühjahr lancierte Enrak Wachstum und Dividende Global I (WKN A12BST). Die Anlagestrategie stammt von der Kirix Vermögensverwaltung AG: Der Fonds investiert weltweit in Aktien aussichtsreicher Unternehmen, ohne sich an einem Index zu orientieren. Den Kern des Sondervermögens bilden internationale Standardwerte, die nach Ansicht des Fondsmanagements solide Fundamentaldaten, hohe Ertragsstärke, eine starke Marktstellung und eine nachhaltige Dividendenfähigkeit aufweisen.
Neue Fonds müssen sich natürlich erst am Markt beweisen, die meisten müssen etwa drei Jahre warten, bis die Anleger über eine entsprechende Wertentwicklung auf den Fonds aufmerksam werden. Dann aber kann es mit dem Fondsvolumen schnell nach oben gehen, wie das Beispiel Aramea Rendite Plus zeigt. Vor zehn Jahren startete der Rentenfonds, der vornehmlich in internationale Nachrang- und Hybridanleihen investiert, mit einer institutionellen Tranche und entwickelte sich so prächtig, dass der Fonds der Aramea Asset Management AG inzwischen über eine Milliarde Euro schwer ist. Jetzt gibt es auch eine Tranche für Privatanleger (ISIN DE000A141WC2). Den Fondsmanagern brachte das zugleich eine Reihe von Auszeichnungen ein.
Stefan Klein ist deshalb davon überzeugt, dass die Erfolgsgeschichte von Hansainvest und ihrer Partner weitergeht. Dabei wird in Zukunft auch das Thema Nachhaltigkeit von großer Bedeutung sein.