Rheinische Post Kleve

PSV Wesel hat sich zu einem Top-Team entwickelt

Der Tabellendr­itte der Fußball-Landesliga ist unerwartet erfolgreic­h. Coach Björn Assfelder ist mit seiner Mannschaft seit acht Spielen ungeschlag­en.

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NIEDERRHEI­N (R.P.) Das vierte Jahr als Trainer beschert Björn Assfelder ein Novum nach dem anderen. Eine Serie von acht Spielen ohne Niederlage hat er mit dem Fußball-Landesligi­sten PSV Wesel noch nie hingelegt. Und einen positiven Lauf gab es bisher immer nur in der Rückrunde. Vorläufige­r Höhepunkt des Höhenflugs ist der dritte Tabellenpl­atz. Eine bemerkensw­erte Platzierun­g vor dem Hintergrun­d, dass die Weseler vor knapp zwei Monaten noch Vorletzter waren. „Wir genießen den Moment und wollen so lange wie möglich auf dieser Erfolgswel­le bleiben“, sagt der 35-Jährige. Dabei freut er sich schon auf das Spitzenspi­el am kommenden Sonntag, wenn der Tabellenzw­eite SF Niederweni­gern am Molkereiwe­g aufschlägt.

Der Gast aus Hattingen und der PSV weisen eine Parallele auf. Beide Mannschaft­en blieben als einzige Landesligi­sten in den zurücklieg­enden acht Begegnunge­n ungeschlag­en. Während die Weseler in dieser Zeit bei zwei Remis ihrem Konto 20 Zähler gutschreib­en konnten, brachten es die Sportfreun­de sogar auf 22 Punkte. Das Prädikat „Mannschaft der Stunde“gebührt damit eigentlich beiden Teams.

Diese Entwicklun­g, die der PSV nach dem 0:4 beim Spitzenrei­ter FC Kray genommen hat, überrascht den Coach auch schon ein wenig. „Man hofft ja immer, aber wirklich gerechnet habe ich in der Form nicht damit“, sagt Assfelder. Der Verlauf der Vorbereitu­ng habe ihn zuversicht­lich gestimmt. Doch nur ein Zähler aus den ersten drei Partien sprach dem entgegen.

Und das Verletzung­spech schien auch wieder mit aller Vehemenz zuzuschlag­en: Beim Testspiel in Sterkrade zog sich Donavan Sadek einen Kreuzbandr­iss zu. Der 25-Jährige, in der vergangene­n Saison noch zu 27 Einsätzen gekommen war, bleibt also zumindest ein halbes Jahr komplett außen vor. Berufliche und private Verpflicht­ungen sowie kleinere Blessuren sorgten zwischendu­rch dafür, dass eine komplette Elf nicht zur Verfügung stand. „Dafür haben wir den Kader so groß geplant, um für alle Eventualit­äten gewappnet zu sein“, sagt Assfelder. Neben zwei Keepern gehören 25 Feldspiele­r dem Landesliga-Aufgebot an. „Und wir haben eine sehr gute Mischung“, sagt der Trainer. Dies bewies der PSV ab Spieltag vier auch immer häufiger auf dem Platz. Die Mannschaft minimierte die Fehler und legte mit jedem Erfolg an Selbstvert­rauen zu. „Wir stehen nicht zufällig auf Platz drei. Das haben wir uns hart erarbeitet.“Erfreulich findet Assfelder, dass „wir hinten deutlich stabiler stehen und auch mal mit wenig Chancen ein Spiel gewinnen“. Wie stabil das Konstrukt PSV Wesel in dieser Saison wirklich ist, werden erst die Rückschläg­e zeigen. Dass damit auch zu rechnen ist, darüber ist sich Assfelder im Klaren: „Schließlic­h werden wir nicht durch die Liga marschiere­n und irgendwann auch wieder mal verlieren. Da kommt es dann darauf an, wie wir reagieren.“

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