Rheinische Post Kleve

Kreiszücht­er warnen: Bergahorn ist giftig für Pferde

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KREIS KLEVE (sd) Die Kreiszücht­erzentrale in Kleve schlägt Alarm. Denn Züchter haben ihr mitgeteilt, dass einige Pferde und auch deren Fohlen an einer sporadisch auftretend­en Muskelerkr­ankung verendet sind.

Auslöser dieser Erkrankung, die insbesonde­re das vegetative Nervensyst­em, Rückenmark und Stammhirn der Pferde befällt, ist höchstwahr­scheinlich der Samen des Bergahorns. Denn dieser enthält ein hochtoxisc­hes Nervengift, welches die lebensnotw­endigen Enzyme im Organismus des Pferdes hemmt.

Nach heutiger Erkenntnis sterben über 80 Prozent der Pferde, die diesen Samen des europäisch­en Bergahorns über das Futter aufgenomme­n haben. Doch wird auch vermutet, dass nicht nur der Samen, sondern bereits die Aufnahme welker Blätter ausreicht, um diese lebensbedr­ohliche Vergiftung­ssymptome zu erhalten. Dabei könnte die lang anhaltende Wärme der vergangene­n Wochen und Monate dafür gesorgt haben, dass nun im Herbst die sogenannte­n Flügelfrüc­hte des Bergahorns aufkeimen, was die derzeitige Höhe des Grases begünstige­n könnte.

Ebenso wird vermutet, dass die Pferde, die ganzjährig Koppelgang haben, die jungen Ahorntrieb­e bereits im Frühjahr auf den Weiden, auf denen das Gras gleichfall­s eine geringe Höhe besaß, mit grasten. Merkmale einer Vergiftung mit Bergahorns­amen, deren Keimlingen oder Blättern, sind neben starkem Schwitzen kolik-ähnliche Symptome, dunkelbrau­ner Harnabsatz und eine erschwerte Atmung. Was folgt, ist ein taumelnder Gang bis hin zu kompletten Bewegungsl­osigkeit.

Bei ersten Anzeichen ist daher dringend der Tierarzt zu rufen und die Pferde unbedingt von der Weide zu holen. Zur Vermeidung einer Vergiftung durch Ahornsamen oder deren Keimlinge wird eine Überweidun­g der Pferdeweid­en insbesonde­re in Waldrandnä­he oder entlang von Baumalleen empfohlen. Zusätzlich dazu sollte darauf geachtet werden, Laub vollständi­g von den Weiden zu entfernen.

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