Rheinische Post Kleve

Renault steht kurz vor dem Saisonziel

Formel 1: Die Rennen in den USA und in Mexiko haben sich für das Werksteam ausgezahlt. Der vierte Platz in der Konstrukte­urswertung ist fast erreicht. Dennoch kritisiert Nico Hülkenberg den großen Rückstand auf die Top-Teams.

- VON TORSTEN TENBÖRG

EMMERICH Der Ausflug auf den amerikanis­chen Kontinent hat sich für Renault gelohnt. 30 Punkte beträgt nun der Vorsprung des französisc­hen Werksteams auf den Haas-Rennstall. Der vierte Platz in der Formel-1-Konstrukte­urswertung dürfte Renault in den noch ausbleiben­den beiden Rennen in dieser Saison in Brasilien und Abu Dhabi nicht mehr zu nehmen sein.

Noch vor zehn Tagen – also vor dem USA GP und dem Mexiko GP – war die Lage deutlich angespannt­er.

„Nico ist ein intelligen­tes Rennen gefahren“

Cyril Abiteboul Teamchef von Renault

Gerade mal acht Punkte lagen die Franzosen vor Haas, die bei ihrem Heimspiel in Austin leer ausgingen. Auch in Mexiko schrieben die mit Ferrari-Motoren ausgestatt­eten Autos von Kevin Magnussen und Romain Grosjean eine Doppel-Null.

„Das war ein ganz starkes Resultat im Kampf um den vierten Platz in der Konstrukte­urswertung. Nico ist ein intelligen­tes Rennen gefahren, das er auf Platz sechs beendet hat“, sagte Renault-Teamchef Cyril Abiteboul über den Emmericher. „Wir haben das ganze Wochenende in Mexiko eine gute Pace gehabt. Das hat auch unsere Leistung von Austin bestätigt. Es zeigt, dass unser Team bis zum Ende der Saison alles geben wird.“

Für Nico Hülkenberg bedeutet der Aufwind aus den letzten beiden Rennen, dass er im Qualifying-Duell von seinem Teamkolleg­en Carlos Sainz nicht mehr geschlagen werden kann. Der Spanier könnte lediglich noch im Renault-internen Duell mit Hülkenberg gleichzieh­en. Der Blick auf die Fahrer-Weltmeiste­rschaft hat für den Emmericher, wie er selbst stets betont, zwar nicht Priorität, aber er könnte dort als aktuell Siebter seine bisher beste Platzierun­g seiner Formel-1-Karriere einfahren. Der Vorsprung auf Sergio Perez (Force India) beträgt zwölf Punkte.

Grundsätzl­ich sind die Verantwort­lichen von Renault schon im Vorfeld davon ausgegange­n, dass der R.S.18 in den USA und Mexiko gut laufen werde. Wobei gut hier eine Definition­sfrage ist. Denn Hülkenberg wurde im Autodromo Hermanos Rodriguez gleich zweimal vom Sieger Max Verstappen überrundet. Der Niederländ­er zeigte im Red Bull, dass Renault also durchaus einen siegfähige­n Motor gebaut hat – zumindest für eine Strecke wie in Mexiko.

Das große Problem beim Werksteam ist demnach das Chassis. „Es war ein Geschenk“, sagte dann auch Hülkenberg nach dem sechsten Platz in Mexiko. „Erarbeitet haben wir es uns nicht. Wir wurden von den Top Sechs gleich zweimal überrundet. Das ist ein Riesenabst­and, auch vom Tempo her.“

Vor diesem Hintergrun­d lässt sich auch leicht verstehen, wieso der Emmericher den Titel Best-ofthe-rest überhaupt nicht mag. „Eine schlimme Bezeichnun­g“, sagt der Emmericher.

 ?? FOTO: XPB / JAMES MOY PHOTOGRAPH­Y LTD. ?? Nico Hülkenberg hat in Mexiko bewiesen, dass Renault durchaus konkurrenz­fähige Wagen gebaut hat.
FOTO: XPB / JAMES MOY PHOTOGRAPH­Y LTD. Nico Hülkenberg hat in Mexiko bewiesen, dass Renault durchaus konkurrenz­fähige Wagen gebaut hat.

Newspapers in German

Newspapers from Germany