Rheinische Post Kleve

Bleiben Hinze und Gerwers im Amt?

Wahl in 2020: Die Bürgermeis­ter von Emmerich und Rees stehen im Mittelpunk­t von Spekulatio­nen.

- VON CHRISTIAN HAGEMANN

EMMERICH/REES In zwei Jahren erst entscheide­t sich, wer Bürgermeis­ter in Emmerich und Rees wird. Doch schon jetzt werden Namen gehandelt. Wer tritt an, wer tritt ab?

Eine spannende Personalie dabei ist die von Peter Hinze (SPD, Foto links, Emmerichs Bürgermeis­ter (58) war bei der Wahl vor drei Jahren der Überraschu­ngssieger und beerbte Johannes Diks. Die Sympathiew­erte in der Bevölkerun­g für Hinze sind hoch. Tritt er also noch einmal im Herbst 2020 an?

Hinze ist dann 60 Jahre alt. Er müsste sich nicht mehr zur Wahl stellen. Als ehemaliger Offizier der Luftwaffe und nach einer Amtszeit von fünf Jahren im Rathaus wäre seine Pension gesichert.

Das wäre sie auch schon im Jahr 2015 gewesen, als Hinze gewählt wurde. Zum damaligen Zeitpunkt war Hinze bereits das dritte Mal für seine Partei angetreten. Zweimal zuvor hatte er gegen Diks verloren. Und auch beim dritten Mal sah es zunächst nach einer Niederlage aus.

Umso überrascht­er waren alle, als es dann anders kam. Hinze ebenfalls. Schied er doch kurze Zeit danach aus den Diensten der Luftwaffe aus und hätte als Pensionär sein Leben genießen können.

Macht er das in zwei Jahren? Peter Hinze mag soweit noch gar nicht schauen. „Bis 2020 fließt noch viel Wasser den Rhein hinunter. Solche Personalie­n müssen innerhalb der SPD entschiede­n werden. Und so weit ist es noch nicht.“

Klar, dass Hinze sich nicht festlegen will. Kommt es doch auf ihn an. Tritt er nicht mehr an, hat die SPD wohl nur geringe Chancen aufs Bürgermeis­teramt. Ihr Hoffnungst­räger Jan Ludwig (38) ist wenig geneigt, als Teilhaber in einer gut gehenden Anwaltskan­zlei den Posten für die Politik an den Nagel zu hängen. Thorsten Rupp (45) aus Vrasselt kandidiert­e im vergangene­n Jahr für den Landtag. Er arbeitet hauptberuf­lich für die SPD, ist in Emmerich zwar kein unbeschrie­benes Blatt. Aber auch innerhalb der Emmericher SPD ist der Glaube nicht allzu groß, mit ihm die Wahl gewinnen zu können.

Ebenso gespannt wie die SPD in Emmerich sind die Christdemo­kraten, wie sich Emmerichs Bürgermeis­ter entscheide­t.

In den Reihen der Union werden zwei Namen gehandelt. Spekuliert wird zum Beispiel, ob Ulrike Ulrich antritt. Die Berufsschu­llehrerin ist politisch auf Kreis- und Landeseben­e bestens vernetzt. Sie wäre in zwei Jahren allerdings in einem Alter, in dem man ebenfalls über die Pension nachdenkt. Und die Frage ist, ob sie sich auf lokaler Ebene wohlfühlt.

Ein weiterer Name ist der von Matthias Reintjes. Der junge Fraktionsv­orsitzende der CDU ist in zwei Jahren 32 Jahre alt. Politische Ambitiione­n hat er, stellte er sich doch bereits dem Votum der CDU-Mitglieder, als es darum ging, Kandidat für den Bundestag zu werden.

Doch die Frage ist: Hätte Reintjes eine Chance gegen Peter Hinze? Vielleicht. Aber er ist noch zu jung, um in der Stadt über eine hohe Bekannthei­t zu verfügen.

Mit Reintjes bewarb sich damals auch Christoph Gerwers (55, Foto rechts, aus Rees um ein Mandat für den Bundestag. Der CDU-Bürgermeis­ter war gerade als Bürgermeis­ter wiedergewä­hlt worden, so dass die Öffentlich­keit überrascht war.

Seither hören die Spekulatio­nen nicht auf, dass Gerwers mehr will als das Bürgermeis­teramt in Rees. Kein Wunder also, dass sein Name als der nächste Kandidat für das Amt des Landrats in Kleve fällt.

Gerwers dazu: „Die CDU in Rees wird in den nächsten Wochen über den Fahrplan für 2020 reden. Wer macht im Rat weiter, wer hört auf. Und natürlich die Frage: Wer wird Bürgermeis­terkandida­t? Das muss die Partei entscheide­n, es macht keinen Sinn, wenn ich mich vorher dazu äußere.“

Das ist kein Ja und kein Nein. Was im Zweifel bedeuten könnte, dass sich die CDU nach einem Nachfolger für Gerwers umschauen müsste. Das ist keine einfache Sache, denn bislang war der (CDU-)Bürgermeis­ter immer Jurist und Verwaltung­sfachmann. Allerdings haben die Reeser Christdemo­kraten immer Top-Leute ins kleine Städtchen holen können.

Und die Reeser SPD? Sie war bisher immer chancenlos, wenn es um den Bürgermeis­terposten ging. Hoffnungst­räger bleibt Bodo Wißen. Er war mal Landtagsmi­tglied und in Brüssel aktiv. Jetzt lebt er wieder in Haldern - und meldet sich in letzter Zeit auch zu Wort. Tritt er an, kann es für die CDU eng werden.

Der Reeser Bürgermeis­ter wird als neuer Landrat gehandelt

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