Die Stadt will kein Naturbad finanzieren
Die Stadt Rees will am Reeser Meer keine Konkurrenz zum Freibad schaffen, das sich die Bürger wünschen. Sie würde allerdings eine Infrastrukturanbindung unterstützen.
REES (ha) Die Zukunft liegt am Reeser Meer. So hieß einmal der Ratsbeschluss, in dem die strategischen Ziele 2025 festgeschrieben wurden. Gemeint war damit im Jahr 2016, dass sich die Stadt Rees mit eigenen Investitionen am Aufbau eines Naturstrandbades am Reeser Meer beteiligen will. Davon will beziehungsweise muss die Stadt nun aus finanziellen Gründen abrücken. Denn städtische Investitionen beim Aufbau eines Naturstrandbades am Reeser Meer und der Bau eines Freibades schließen sich gegenseitig aus.
Da von der Bevölkerung der Neubau des Freibades favorisiert und dieses eine hohe freiwillige finanzielle Belastung der Stadt Rees sein wird, soll von einer städtischen Beteiligung am Strandbad abgesehen werden. So lautet die Beschlussvorlage für die Sitzungen des Betriebsausschusses Bauhof- und Bäderbetriebe, des Haupt- und Finanzausschusses und des Rates.
Zwar, so heißt es in der Vorlage, bleibe die touristische Entwicklung am Reeser Meer wünschenswert, diese müsse dann aber ausschließlich über Investoren mit privaten Geldern geleistet werden. Was zur Folge hat: Das Strandbad soll aus den strategischen Zielen gestrichen werden.
Wenn, dann will die Stadt Rees sich an der touristischen Nutzung des Reeser Meeres derart beteiligen, dass sie zum Beispiel bei einer kleinen Lösung die Infrastrukturanbindung übernimmt, nicht aber ein eigenes zweites Freibad. Ein Naturschwimmbad soll daher künftig ausschließlich durch private Investitionen erstellt und betrieben werden. „Das bedeutet“, so Stadtpressesprecher Jörn Franken, „wenn hier jemand privat etwas errichtet, was ja einen Mehrwert für Rees darstellt, werden wir uns an den Erschließungskosten beteiligen. Aber wir werden nicht mit einsteigen, etwa einen Bademeister bezahlen, und uns Konkurrenz zum Freibad schaffen.“Zumal auch noch das Millinger Strandbad existiere.
Für den Neubau eines Freibades sollen die Investitionskosten, wenn Jörn Franken Sprecher Stadt Rees
möglich, auf 4,5 Millionen Euro begrenzt werden. Darin sind Planungskosten eingeschlossen.
Bauherr und Eigentümer des Freibades wird der Bäderbetrieb der Stadt Rees sein. Nach Fertigstellung, Verpachtung an die Stadtwerke Rees und Inbetriebnahme des Freibades wird gegenüber der Pächterin Stadtwerke Rees keine Pachterhöhung erfolgen. Der Betrieb des Freibades sowie die Übernahme der Betriebskosten erfolgen durch die Stadtwerke Rees.
Künftig anfallende Jahresdefizite des Bäderbetriebs werden durch die „Konzernmutter“Stadt Rees übernommen. Aktuell hat sich die Stadt Rees um eine Bundesförderung beworben. Sollte sie einen Zuschlag bekommen, würden 45 Prozent der Investitionskosten bezuschusst.
Wichtig ist dabei, dass vor einer Entscheidung über eine Zuwendung nicht mit dem Bau des neuen Freibades begonnen werden darf, auch dürfen weitere Planungsleistungen nicht vergeben werden.
Ob es diese Zuwendungen gibt, wird erst zum Jahresende abzusehen sein.
Bei optimalem Verlauf könnte mit den Bauarbeiten dann Ende 2020 beziehungsweise Anfang 2021 begonnen werden.
„Wenn hier jemand privat etwas errichtet, werden wir uns an den Erschließungskosten beteiligen.“