Rheinische Post Kleve

CDU gegen Steuererhö­hung für Häuser

Die Stadtverwa­ltung schlägt eine Mehrbelast­ung von zehn bis 20 Euro pro Haus und Jahr ab 2019 vor.

- VON CHRISTIAN HAGEMANN

EMMERICH Die Emmericher Stadtverwa­ltung schlägt eine Erhöhung der Grundsteue­r B für das nächste Jahr vor. Sie soll ab dem 1. Januar gelten. Aber gibt es dafür eine politische Mehrheit? Die CDU hat sich bereits klar positionie­rt. Sie ist dagegen.

Beraten wird über das Thema am Dienstag im Rechnungsp­rüfungsaus­schuss. Die Stadtverwa­ltung Matthias Reintjes CDU-Fraktionsh­ef

begründet die Erhöhung mit einem Minus in der Kasse in Höhe von 200.000 Euro, die es ohne eine Anpassung des Steuersatz­es gebe.

Der Vorschlag der Verwaltung lautet: Die Steuer für Häuser in Emmerich soll von jetzt 440 Prozentpun­kten auf 460 Prozentpun­kte angehoben werden. Das ist eine Steigerung von vier Prozent, was eine Mehrbelast­ung von zehn bis 20 Euro im Jahr pro Haus ausmacht. Das ist zumindest die Beispielre­chnung der Stadtverwa­ltung. Das entspräche einer Mehreinnah­me von 230.000 Euro für die Stadt Emmerich im kommenden Jahr.

Andere Steuern, wie die Grundsteue­r A für landwirtsc­haftliche Flächen oder die Gewerbeste­uer, sollen nicht erhöht werden.

Dass die Steuer für Häuser erhöht werden soll, liegt am Land Nordrhein-Westfalen, begründet die Stadtverwa­ltung ihren Vorschlag. In Düsseldorf hat die Regierung die Erhöhung der fiktiven Hebesätze beschlosse­n. Das sind keine realen Steuerproz­ente, sondern nur die vom Land angenommen­en beziehungs­weise festgesetz­ten. Daran halten müssen sich die Städte nicht. Sie können diese fiktiven Hebesätze auch unterschre­iten. Tun sie das, haben sie aber einen finanziell­en Nachteil. Das Land berechnet die Steuerkraf­t einer Stadt nämlich unter anderem an diesen fiktiven Hebesätzen und errechnet daraus auch seine unterstütz­enden Zahlungen, die sogenannte­n Schlüsselz­uweisungen.

Deshalb weist die Stadtverwa­ltung Emmerich darauf hin, dass durch die Erhöhung des fiktiven Hebesatzes ein Minus von 200.000 Euro entsteht. Falls Emmerich nicht mit einer Erhöhung der Steuer auf Häuser reagiert.

Die CDU ist dennoch dagegen. „Das ist eine Mehrbelast­ung für alle Bürger. Das trifft die Menschen mit Eigentum ebenso wie die, die in einer Mietwohnun­g leben, weil die Steuererhö­hung auf die Miete umgelegt wird“, sagt CDU-Fraktionsc­hef Matthias Reintjes. Die CDU habe einen entspreche­nden Vorstoß der Verwaltung auch im vergangene­n Jahr abgelehnt. Reintjes sieht zudem keine finanziell­e Not der Stadt Emmerich. „Wir stehen finanziell gut da.“

„Das belastet alle: Hauseigent­ümer und Mieter“

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FOTO: DPA Die Grundsteue­r B für bebaute und bebaubare Grundstück­e erhöht sich für dieses Jahr von 423 auf 429 Prozent.
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