Stadt ist fast 500 Millionen Euro wert
In der Ratssitzung am Dienstag wurde der Gesamtabschluss für die Jahre 2011 bis 2015 präsentiert: 478.524.000 Euro sind die Stadt ihre Töchter wert. Der Verchuldungsgrad von 27 Prozent wird als „fast ideal“bezeichnet.
EMMERICH (mavi.) Zunächst zum Randgeschehen: Sultan Seyrek hat sich in der Ratssitzung am Dienstag nach ihrem Abschied aus der SPD-Fraktion zwischen das Grünen-Mitglied Herbert Kaiser und Werner Stevens von Embrica gesetzt. Ob das nur eine Abgrenzung von der SPD oder ein Fingerzeig für die Zukunft ist, kann jeder selbst für sich einordnen.
Beschlossene Sache ist die Errichtung des Familienbüros in De Wette Telder. Bei vier Nein-Stimmen votierte der Rat für die Umsetzung bei einer zweijährigen Testphase und einer Reduzierung der zusätzlichen kommunalen Kosten von 92.000 Euro um 20 Prozent. Auch der Kultur soll in dem ältesten Haus der Stadt Rechnung getragen werden.
Einstimmig verwies der Rat den Gesamtabschluss der Jahre 2011 bis 2015 in den Rechnungsprüfungsausschuss. Diesen Gesamtabschluss, der die Bilanzen der Stadt Emmerich und aller kommunalen Töchter (EGD, KBE, TWE) harmonisiert und zusammenfasst, hat die Stadt gemeinsam mit der CHE-Kommunalberatung erstellt. Deren Geschäftsführer Christoph Heck stellte das Ergebnis im Rat vor und lobte die Finanzplanung Emmerichs: „Emmerich ist in der Betrachtung 2011 bis 2015 hochgradig stabil. Im Vergleich zu vielen Kommunen, auch am Niederrhein, ist das sehr ordentlich.“
Bezüglich aufgekommener Fragen zum Pioniergelände erklärte Heck, dass zunächst der „Datensalat“entschlüsselt und geprüft werden musste, denn die unterschiedlichen Einrichtungen würden nicht per se mit vergleichbaren Zahlenwerken arbeiten. Unterm Strich stand eine Brutto-Gesamtsumme: 2015 war das kommunale Emmerich 478.524.000 Euro wert. Als „nahezu am Ideal“erachtet Heck den Verschuldungsgrad von 27 Prozent. Auch die Eigenkapitalquote von 37 Prozent, zu denen man noch die Hälfte der Sonderposten rechnen könne, sei mit dann etwa 50 Prozent „sehr gut“.
Zum Baugebiet auf dem Pioniergelände in Dornick gab es Anfragen. „Die Weißdornhecke ist platt gemacht worden“, wunderte sich Herbert Kaiser von der Grünen-Fraktion. Projektentwickler Botho Brouwer klärte im Nachgang auf: Die Hecke stehe nicht unter Naturschutz. Die Hälfte sei gekappt worden, weil hier Stromleitungen der Stadtwerke verlaufen, die umgelegt werden müssen. Insgesamt werden auf dem Areal 20.000 Quadratmeter renaturiert.
Ludger Gerritschen (SPD) fragte, ob dem Rat das Altlastengutachten zur Verfügung gestellt werde. Brouwer versicherte: „Die Interessengemeinschaft hat keine Katze im Sack erworben.“Die Bima habe den Altlastenverdacht gutachterlich ausgeräumt.