Stadt stellt Siegergeschichten vor
Die vier Sieger des Tom-Sawyer-Schreibwettbewerbs stehen fest. Unter den Erstplatzierten ist eine Schülerin aus Emmerich.
REES „Ohne mich“lautete die Themenvorgabe für den Tom-Sawyer-Schreibwettbewerb, den die Stadt Rees alle zwei Jahre für Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen in ganz Deutschland ausrichtet. 199 junge Autoren aus 13 Bundesländern schickten ihre Geschichten und Gedichte nach Rees, darunter auch 47 Schülerinnen und Schüler aus dem Kreis Kleve.
Die achtköpfige Jury hat inzwischen die Tom-Sawyer-Preisträger bestimmt, die auf Einladung der Stadt am Sonntag, 2. Dezember, nach Rees kommen. Ab 11 Uhr liest der Kölner Schauspieler Michael Dick die Geschichten der Erstplatzierten aus jeder Altersgruppe vor: Hannah Grauer aus Rheinfelden in der Gruppe A (5. und 6. Schuljahr), Marie von Ewald aus Emmerich in der Gruppe B (7. und 8. Schuljahr), Noemi Lan Weiss aus Uedem in der Gruppe C (9. und 10. Schuljahr) und Pauline Weinberg aus Durach in der Gruppe D (11. bis 13. Schuljahr). Die vier Erstplatzierten gewinnen je 300 Euro, für Platz zwei gibt es je 200 Euro und für die Plätze drei bis fünf je 100 Euro. Der Wettbewerb wird auch 2018 wieder von der Sparkasse Rhein-Maas und der Firma innogy unterstützt.
Bei der Vorstellung des Buches, in dem die vier Siegergeschichten und 35 weitere Beiträge zusammengefasst sind, lobte Bürgermeister Christoph Gerwers die Phantasie und das Talent der jungen Schriftsteller. Das bewusst offen gehaltene Thema „Ohne mich“sei von den Schülerinnen und Schülern auf vielfältige Weise bearbeitet worden. Es geht um Liebe und Tod, Sehnsucht und Verzweiflung, Mobbing und Umweltverschmutzung, aber auch um Ritter und Zombies.
Kulturamtsleiterin Sigrid Mölleken und Büchereileiter Thomas Dierkes lieferten Statistiken zum achten Tom-Sawyer-Preis. Insgesamt 120 der 199 Geschichten wurden aus Nordrhein-Westfalen eingesandt. Dabei war das Ungleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Autoren so groß wie nie zuvor: 88,5 Prozent aller Texte stammten diesmal von weiblichen Teilnehmern. Da überrascht es kaum, dass unter den 20 Preisträgern nur drei Jungen sind. Einer davon ist der jetzige Oberstufenschüler Matthias Liebelt aus Öhringen. Er gewann bereits 2016, 2014 und 2012 in jeweils jüngeren Altersklassen und geht somit endgültig in die Geschichte des Tom-Sawyer-Preises ein.
Ungewöhnlich war auch, dass diesmal ein Beitrag aus Ungarn kam: „Die Eltern dieser Schülerin arbeiten für die deutsche Botschaft in Budapest, das Mädchen besucht dort eine deutsche Schule“, erklärte Thomas Dierkes. Dass der deutsch-ungarische Beitrag am Ende nicht aufs Siegertreppchen kam, entlastet durchaus die Reeser Stadtkasse. Denn die Reisekosten aller Preisträger und ihrer Begleitpersonen werden übernommen, sofern die Autorinnen und Autoren außerhalb Nordrhein-Westfalens leben.
Die acht Juroren erhielten alle Texte anonymisiert. Sie kannten nur die Altersgruppe der Autoren, aber nicht deren Namen, Geschlecht oder Herkunft. Zur Jury gehören Angela Furtkamp und Ludger Kazmierczak, die am 2. Dezember gemeinsam die Preisverleihung moderieren werden, außerdem Heiner Frost, der den Tom-Sawyer-Preis vor 15 Jahren mit Andreas Daams ins Leben rief, sowie Julius Brüntink, der 2008 selbst den Tom-Sawyer-Preis gewann, Dr. Claudia Groenewald, Barbara Edwards, Volker Himmelberg und Michael Scholten.
Das druckfrische Begleitbuch „Ohne mich“ist für 9,80 Euro ab sofort in allen Buchhandlungen und beim Verlag „edition anderswo“zu erhältlich. Bald wird er auch beim BürgerService im Reeser Rathaus angeboten. Mit Jana Hardering und Nils Tepaße sind auch zwei junge Autoren aus Rees im Buch vertreten. Ihre Geschichten hatten es in die „Top Ten“der jeweiligen Altersgruppe geschafft, auch wenn es am Ende nicht ganz fürs Siegertreppchen reichte.