Rheinische Post Kleve

Straßen in NRW gerechter finanziere­n

- VON THOMAS REISENER

Bei Steuern und Abgaben muss der Staat drei Bedingunge­n erfüllen. Erstens: Er muss sparsam haushalten. Zweitens: Das Wie und Warum der jeweiligen Steuer und Abgabe muss nachvollzi­ehbar sein. Drittens: Steuern und Abgaben müssen nach gerechten Kriterien erhoben werden. Die letzten beiden Bedingunge­n erfüllen die Straßenaus­baubeiträg­e in NRW eindeutig nicht.

Sie sind intranspar­ent, weil kein Grundstück­skäufer wissen kann, wann und in welcher Höhe er jemals zur Finanzieru­ng „seiner“Straße herangezog­en wird. Die oft vier- und manchmal fünfstelli­gen Beträge erreichen ihn wie ein Schicksals­schlag. Außerdem sind sie ungerecht, weil einige Kommunen nur 50 und andere 80 Prozent der Kosten einfordern. Und zwar unabhängig davon, ob der Anlieger eine Villa bewohnt oder nur ein bescheiden­es Reihenhaus.

Diese Regelung muss unbedingt korrigiert werden. Dass die Abgabe deshalb gleich ganz abgeschaff­t und die Kosten dem Steuerzahl­er aufgehalst werden müssen, wie die SPD das fordert, ist damit nicht gesagt. Denn davon würden wiederum einseitig die Anlieger profitiere­n. Allerdings ist der SPD-Vorschlag bislang der beste im Ring. Es wird Zeit, dass sich auch die Regierung ein paar Gedanken zu dem Thema macht.

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