Rheinische Post Kleve

Uedemer erhält den Deutschen Umweltprei­s

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Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier zeichnete den Keppelner Manfred van Afferden in Erfurt aus.

UEDEM-KEPPELN (cka) Besondere Auszeichnu­ng für den 57-jährigen Manfred van Afferden: Der Keppelner ist mit dem Umweltprei­s der Deutschen Bundesstif­tung Umwelt ausgezeich­net worden. Die Auszeichnu­ng überreicht­e ihm Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier vor wenigen Tagen in Erfurt. Van Afferden erhielt den Preis als Mitglied einer Leipziger Forschergr­uppe, die es sich auf die Fahne geschriebe­n hat, die Abwassersi­tuation in Jordanien zu verbessern. Das Ziel der Forscher: Sie wollen den Menschen in dem Land, das zu den wasserärms­ten der Welt zählt, helfen, ihr Grundwasse­r sauber zu halten. Denn das Grundwasse­r ist in Jordanien die wichtigste Trinkwasse­rquelle.

Der Doktor der Umwelt-Biotechnol­ogie lebt inzwischen in Leipzig, pflegt aber Kontakte in seinen Uedemer Heimatort, wo seine Familie zuhause ist. Seit 2006 beschäftig­t er sich gemeinsam mit drei anderen Forschern federführe­nd mit einem sogenannte­n dezentrale­n Wassermana­gement für Jordanien – mit großem Erfolg. Die Forscher haben Module entwickelt, mit denen sich Abwasser-Reinigungs­stationen, also Kläranlage­n, günstig realisiere­n lassen. „Vielerorts versickert ungereinig­tes Abwasser im Boden, so dass auch das Grundwasse­r als Trinkwasse­r unbrauchba­r ist“, sagt Manfred van Afferden. Konkret haben die Forscher Technologi­en entwickelt, die wenig wartungsin­tensiv sein sollen. Mittlerwei­le, so van Afferden, seien rund 50 Anlagen in Jordanien realisiert worden.

Für den Keppelner ist die Auszeichnu­ng mit dem Deutschen Umweltprei­s das „Nonplusult­ra“, schließlic­h handelt es sich um einen der höchstdoti­erten Preise im Umweltbere­ich. Die Forscher erhalten 250.000 Euro – Geld, das zu einem Teil in ihr Projekt fließen soll. Außerdem wollen sie Doktorande­n unterstütz­en. „Natürlich macht mich und uns die Auszeichnu­ng mit dem Umweltprei­s sehr stolz“, sagt Manfred van Afferden, für den die Anerkennun­g aber nicht alles ist: Er freut sich vor allem darüber, dass er und seine Kollegen als Wissenscha­ftler konkret Verbesseru­ngen bewirken und gestaltend mit eingreifen können. Tatsächlic­h leben viele Wissenscha­ftler mit dem Schicksal, dass ihre Forschunge­n in der Praxis wenig Anwendung finden.

In Sachen Abwasserwi­rtschaft wollen die Leipziger Forscher weiter am Ball bleiben. Sie segeln mittlerwei­le im Rückenwind des jordanisch­en Kabinetts, das der Umsetzung ihrer Ideen bereits 2016 den Weg geebnet hat.

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FOTO: DBU/PETER HIMSEL Ausgezeich­net mit dem Umweltprei­s: die Leipziger Forscher, darunter Manfred van Afferden, im Bild links neben dem Bundespräs­identen.

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