Ein Wuppertaler wird neuer Chef des Verfassungsschutzes
BERLIN (dpa) Der bisherige Vizepräsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, soll neuer Chef der Behörde werden. Innenminister Horst Seehofer (CSU) werde ihn dem Kabinett als Nachfolger von Hans-Georg Maaßen vorschlagen, hieß es in einer Mitteilung vom Montag. Maaßen war vergangene Woche in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden.
Seehofer hatte den Schritt damit begründet, dass ein am Vortag öffentlich bekannt gewordenes Manuskript einer Abschiedsrede Maaßens „inakzeptable Formulierungen“enthalte. In der Rede am 18. Oktober vor internationalem Geheimdienst-Publikum hatte Maaßen laut Manuskript von teilweise „linksradikalen Kräften in der SPD“gesprochen, die einen Bruch der großen Koalition provozieren wollten.
Der 1960 in Wuppertal geborene Haldenwang ist seit 2009 Mitarbeiter im Verfassungsschutz-Amt, zunächst als Abteilungsleiter, seit 2013 als Vizepräsident. Davor hatte er von 1991 an unter anderem in verschiedenen Bereichen des Bundesinnenministeriums gearbeitet.
Seehofer sagte laut Mitteilung: „Mir war wichtig, diese Entscheidung mit allen Partnern in der Koalition einvernehmlich zu treffen.“Nur so könne es gelingen, dass sich der Verfassungsschutz wieder auf seine Kernaufgaben konzentriere.