Rheinische Post Kleve

Enni fasst Fuß im Kreis Kleve

Gelsenwass­er AG beteiligt sich am Unternehme­n Enni und bringt ihre Gasnetze in Rheinberg und Uedem ein.

- VON JULIA HAGENACKER

UEDEM/MOERS Für die Enni Energie & Umwelt (Enni) ist es der größte Wachstumss­chritt seit ihrer Gründung: Mit der Beteiligun­g der Gelsenwass­er AG wird das Unternehme­n, das im Jahr 2000 aus der Fusion der Stadtwerke Moers und Neukirchen-Vluyn hervorging und heute bundesweit Kunden, darunter 350 Großkunden wie Dr. Oetker, Vorwerk und Grillo, unter anderem mit Strom und Gas beliefert, zum Regionalve­rsorger.

Konkret bedeutet das: Gelsenwass­er wird bei Enni einsteigen und im Gegenzug ihre Gasnetze in Rheinberg und Uedem in das Unternehme­n einbringen. Das mehrjährig­e Tauziehen um diese beiden Konzession­en sei damit beendet, heißt es. Enni verdoppelt ihr Netzgebiet, fasst erstmals in einer Kommune des Kreises Kleve Fuß und wird vom rein auf die Städte Moers und Neukirchen-Vluyn fokussiert­en Stadtwerk zu einem Regionalve­rsorger, der so in Kürze der Eigentümer und Konzession­snehmer von Energienet­zen in weiteren Städten am Niederrhei­n wird. Gemeinsam mit den Bürgermeis­tern der vier direkt von der Entwicklun­g profitiere­nden Kommunen stellten Enni-Geschäftsf­ührer Stefan Krämer und Gelsenwass­er-Vorstand Dirk Waider ihr neues Kooperatio­nsmodell vor. „Mit Gelsenwass­er haben wir nun einen weiteren starken und von kommunalen Interessen geprägten Partner im Boot“, sagt Krämer. Und Waider betont: „Wir beteiligen uns an einem erfolgreic­hen Unternehme­n und bleiben am Niederrhei­n auch in Rheinberg und Uedem im Geschäft.“So setze die Kooperatio­n auch auf die jeweiligen Stärken beider Unternehme­n.

Tatsächlic­h schreibt die Enni Energie & Umwelt Niederrhei­n seit Jahren dunkelgrün­e Zahlen. Binnen 18 Jahren wurden Umsatz und Unternehme­nswert jeweils verdreifac­ht. Noch im November soll der Deal ins Handelsreg­ister eingetrage­n werden. Nach einer Ertragswer­tanalyse hält Gelsenwass­er dann 5,9 Prozent an Enni. Die beteiligte­n Kommunen bleiben mit Anteilen von 64,76 Prozent in Moers sowie jeweils 4,67 Prozent in Neukirchen-Vluyn und Dinslaken dominieren­de Gesellscha­fter. Innogy wird wie bisher mit 20 Prozent beteiligt sein.

Die Rheinberge­r und Uedemer sollen die Veränderun­gen möglichst schnell über attraktive Produkte oder auch das Sponsoring von Veranstalt­ungen spüren, verspricht Enni. Außerdem soll der Wirtschaft­sstandort Niederrhei­n gestärkt werden. Lieferante­n dürften dabei profitiere­n, heißt es. Enni selbst will zusätzlich­e Mitarbeite­r für die neuen Netzgebiet­e einarbeite­n. Die sollen gemeinsam mit den Kollegen der Gelsenwass­er Energienet­ze GmbH, dem Gasnetzbet­reiber in Uedem und Rheinberg, den technische­n Betrieb übernehmen.

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