Hochschulpreis für visionäre Projekte
Die Auszeichnungen der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve gingen an drei unterschiedliche Unternehmen. Landrat Wolfgang Spreen lobte im Wunderland Kalkar die Preisträger für ihr Engagement, das den Menschen zugute kommt.
KREIS KLEVE Die Unternehmen im Kreis Kleve und die Hochschule Rhein-Waal (HSRW) profitieren voneinander. Das wird von Jahr zu Jahr immer deutlicher. Neun Jahre nach der Gründung sind zahlreiche Schnittstellen und Kooperationen entstanden. Das würdigt die Wirtschaftsförderung des Kreises Kleve mit dem Hochschulpreis, den sie bereits seit 2012 vergibt. Im Rahmen des Forum Kreis Kleve wurde der Hochschulpreis am Donnerstag an drei Projekte vergeben, die sich für die Gesundheit der Menschen im Kreis Kleve und eine nachhaltige Landwirtschaft engagieren.
Eine Jury hatte sich im Vorfeld die eingereichten Projekte genau angeschaut. Ihr gehörten an: HSRW-Vizepräsident Prof. Georg Hauck saß neben Landrat Spreen sowie Johannes Janhsen als Vorstand der Volksbank an der Niers, Markus Kirschbaum als Vorstand der Sparkasse Krefeld, Thomas Müller als Vorstandsvorsitzender der Verbandssparkasse Goch-Kevelaer-Weeze, Frank Ruffing als Vorstandsvorsitzender der Volksbank Kleverland und Hans-Josef Kuypers als Geschäftsführer der veranstaltenden Wirtschaftsförderung Kreis Kleve.
Landrat Wolfgang Spreen überreichte im Wunderland die Auszeichnung und lobte die Preisträger für ihr Engagement für die Menschen im Kreis Kleve. Die erste Auszeichnung ging an Regina Schüren als Bereichsleiterin Pflege beim Caritasverband Geldern-Kevelaer, Karl Döring als Vorstand sowie Prof. Frank Schmitz, von der Fakultät Life Science der Hochschule Rhein-Waal, am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre. Sie entwickelten gemeinsam ein Konzept für die Einführung eines digital unterstützten Wäscheservices im Bereich häuslicher Pflege. So funktioniert das Ganze:Haushalte, die vom Caritasverband Geldern-Kevelaer bereits ein Angebot aus dem Bereich Seniorenhilfe in Anspruch nehmen, können sich zum Wäscheservice anmelden. Der Kunde gibt seine Wäsche in einem Wäschesack bei einem Caritasmitarbeiter ab, der scannt einen Code mit seinem Smartphone ein, bringt den Sack zu einer Wäscherei und liefert die gereinigte Kleidung anschließend wieder beim Kunden ab. „Wir alle würden uns freuen, wenn es denn so käme, wie Sie es sich schon heute vorstellen können: Dass man dieses Verfahren bald in allen bundesdeutschen Caritas-Verbänden und Pflegediensten wird einsetzen können“, sagte Spreen.
Der zweite Preisträger ging an Nadine Püttmann, die „Nachhaltige Landwirtschaft“an der Hochschule Rhein-Waal bei Professor Matthias Kleinke studiert, dort ihren Bachelor abgeschlossen hat und seit März Mitarbeiterin bei der Firma Schönmackers Umweltdienste GmbH & Co. KG in Goch ist. Dort hat sie eine Halbtags-Anstellung, was ihr die Fortsetzung des Studiums zum Abschluss bis zum Master ermöglicht. In der Arbeit analysiert Nadine Püttmann, wie sich die Umsetzung der Änderung der Düngeverordnung auf den Absatz von Bioabfallkompost der Firma Schönmackers in der Region auswirken wird. „Die Ergebnisse des Projektes bilden für das Unternehmen Schönmackers eine besonders gute Grundlage für die Vermarktung des produzierten Bioabfallkompostes in der Region“, sagte Spreen. Ein Ziel sei es dabei, Gewässer und die Umwelt zu schützen.
Erstmals in der Geschichte des Hochschulpreises haben sich die Juroren für zwei Projekte entschieden, die von ein und demselben Lehrstuhl begleitet wurden. Es geht um den Lehrstuhl von Prof. Frank Schmitz für Betriebswirtschaftslehre an der Fakultät Life Sciences. Das Projekt ist überschrieben mit dem Titel „Evaluation zur Herzinfarktversorgung und konzeptioneller Aufbau eines Herzinfarktregisters im Sankt-Antonius-Hospital Kleve“. Projektpartner sind Bernd Ebbers und Bernd Jakobs als Geschäftsführung des Klinikums sowie Chefarzt Norbert Bayer von der Klinik für Kardiologie und Nephrologie. Ziel des Projekts ist die Qualitätsverbesserung in der Notfallversorgung von Patienten mit einem akuten Infarkt, um die Sterberate weiter zu senken und die Folgen so gering wie möglich zu halten. Zehn Studierende analysierten 150 anonymisierte Akten von Patienten aus dem Jahr 2016. Ein Ergebnis : Mehr als 60 Prozent der Patienten mussten nach geglückter Behandlung keine oder keine nennenswerten gesundheitlichen Einschränkungen hinnehmen. Als nächstes wollen sich die Studierenden der Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt, der poststationären Versorgung von Herzinfarktpatienten, widmen. Spreen abschließend: Meine Freude ist deshalb so groß, weil auch hier gezeigt wird: “Die Hochschule Rhein-Waal ist für die Stadt, den Kreis, die Region ein Segen: für die jungen Menschen wie auch für die Älterwerdenden.“