Förderverein möchte die Westkirche übernehmen
Wie die Ostkirche will der Verein nun auch die Westkirche vor dem Verkauf retten. Das Presbyterium prüft derzeit mehrere Konzepte.
GOCH-PFALZDORF (RP) Die vom Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Pfalzdorf angekündigte Schließung der Westkirche wird in der Gemeinde nicht ohne Widerspruch hingenommen. In vielen Telefonaten, persönlichen Gesprächen und schriftlichen Eingaben haben sich in Pfalzdorf offenbar enttäuschte Mitglieder der Kirchengemeinde an den Förderverein der Ostkirche gewendet. So berichtet es Vereinsmitglied Herbert Thissen. Nachdem die Bürger vor rund einem Monat von den Plänen erfuhren, hoffen sie nun auf Parallelen zur Rettung der Ostkirche, die Dank des Fördervereins vor zehn Jahren ihren Anfang nahm. „Stets mit dem Ziel vor Augen, die Ostkirche den Gemeindemitgliedern dauerhaft für Gottesdienste zu erhalten, begann ein Paradebeispiel ehrenamtlichen Engagements“, so Thissen. „Hartnäckige Verhandlungen führten zum Abschluss eines Nutzungsvertrages zwischen dem Förderverein und der Evangelischen Kirchengemeinde Pfalzdorf. Danach konnte mit der Sanierung der kleinen Dorfkirche begonnen werden. Innerhalb weniger Jahre erfolgte diese mit Hilfe der reichlich Herbert Thissen Förderverein fließenden Spendengelder, des handwerklichen Geschicks engagierter Menschen und einer bemerkenswerten Zähigkeit.“
Mit der kürzlich auf der Gemeindeversammlung verkündeten Entscheidung des Presbyteriums, die Ostkirche für die Kirchengemeinde zu reaktivieren und zukünftig als alleinige Gemeindekirche zu nutzen, hat der Förderverein sein Vereinsziel erreicht.
Nach sorgfältiger Prüfung hat sich der Vorstand des Fördervereins der Ostkirche entschlossen, jetzt auch die Rettung der Westkirche in Angriff zu nehmen. Dazu suchte er das Gespräch mit dem Presbyterium und unterbreitete ein Konzept, das Vereinsmitglied Thissen wie folgt beschreibt: „Der Förderverein strebt die Eigentumsübernahme der Westkirche an. Damit beabsichtigt er in gleicher Weise wie vor 10 Jahren die Ostkirche nun auch die Westkirche als wichtiges Denkmal der Pfälzer Geschichte als Kirche zu erhalten. Was wie Kirche aussieht, soll auch Kirche sein und soll auch Kirche bleiben. Für besondere Gottesdienste - wie an Heiligabend, bei großen Beerdigungen oder Hochzeiten - will der Förderverein die Kirche zur Verfügung stellen. Die alte Orgel und das für viele Gemeindemitglieder wichtige Geläute der Glocken könnten erhalten bleiben. Damit würde auch die vom Presbyterium angedachte Investition in einen neu zu errichtenden Glockenturm an der Ostkirche gegenstandslos. Darüber hinaus soll die Kirche auch für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte und Ausstellungen genutzt werden.“
Wie Thissen berichtet, zeigte sich das Presbyterium bereit, „diesen Vorschlag kurzfristig zu prüfen“. Auf RP-Nachfrage hieß es bei der evangelischen Kirchengemeinde, man prüfe derzeit „alle Konzepte“.
Zur Realisierung seines Vorhabens sucht der Förderverein nun Unterstützung. „Alle, die sich für die Rettung der Westkirche einsetzen wollen, können durch ihre Mitgliedschaft im Förderverein dieses Projekt unterstützen“, so Thissen. Mitgliedsanträge können bei dem Vorstandsmitglied selbst (02823 1402) angefordert werden und stehen unter www.ostkirche-pfalzdorf. de zum Download bereit.
„Die Ostkirche ist ein Paradebeispiel ehrenamtlichen Engagements“