Rheinische Post Kleve

Umweltauss­chuss stimmt für Beitritt in Zweckverba­nd Issel

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ISSELBURG (seul) Es brauchte noch einmal lange Redebeiträ­ge und ein deutliches Plädoyer des Bürgermeis­ters. Dann war es geschafft. Bei einer Enthaltung seitens der SPD und drei Gegenstimm­en (zwei von der FDP und eine von der CDU) sprach sich der Bau- und Umweltauss­chuss dafür aus, dem Rat zu empfehlen, für einen Beitritt Isselburgs in den Zweckverba­nd Issel zu votieren und die Satzung zu beschließe­n. Ob der Rat folgen wird, wird sich am kommenden Montag zeigen.

Doch bevor abgestimmt wurde, machten die Politiker noch einmal ihrem Unmut Luft. Und das nicht nur hinsichtli­ch des Verhaltens eines Vertreters einer Mitgliedsk­ommune des zukünftige­n Zweckverba­ndes. Uwe Übelacker von den Grünen kritisiert­e etwa, dass die Stadträte, die ja über einen Beitritt der jeweiligen Städte zum Zweckverba­nd votieren, hinsichtli­ch der Satzung „nur ein fertiges Konstrukt vorgesetzt“bekämen. „Die Räte waren an der Erstellung der Satzung nicht beteiligt“, sagte der Fraktionsc­hef der Grünen. Der Rat der Stadt würde so nicht ernst genommen. Doch nicht nur der Umstand, dass die Räte nicht beteiligt wurden, sorgte für Ärger.

Ebenso stand immer wieder die Frage im Raum, ob die Maßnahmen zum Hochwasser­schutz auch rechtzeiti­g umgesetzt würden – denn nach 20 Jahren soll sich der Zweckverba­nd auflösen. Auch die zu erwartende­n Kosten sorgten für Kritik – unter anderem aus den Reihen der FDP und der CDU. Doch trotz aller Skepsis: „Besser im Verband sein, als außen vor“, resümierte CDU-Chef Frank Häusler. Und auch Theo Beine (SPD), erklärte, dass sich die SPD ebenfalls für einen Beitritt zum Zweckverba­nd ausspreche­n werde. Hermann Gebbing (FDP) hakte immer wieder nach, wollte Satzungste­ile diskutiere­n. „Ich habe den Eindruck, über jede Hundesatzu­ng wird mehr diskutiert“, erklärte Gebbing, der dem Zweckverba­nd lieber nicht beitreten wolle.

Doch dass der Zweckverba­nd Issel durchaus Vorteile hat, stellte dann zum Schluss noch einmal Bürgermeis­ter Michael Carbanje deutlich klar. „Ich weiß, dass wenn wir in Isselburg alles selbst machen, wir die Stadt trotzdem nicht hochwasser­frei bekommen“. Sicher seien die Bedenken berechtigt. „Aber wir schaffen das nicht allein“, so der Bürgermeis­ter. Im Zweckverba­nd habe Isselburg Gewicht. „Wir sitzen dann da und können mitreden“, unterstric­h Carbanje.

Worte, die überzeugte­n. Und letztlich – trotz aller Bedenken – zu einem mehrheitli­ch positivem Votum führten.

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FOTO: LINDEKAMP Im Zweckverba­nd will sich Isselburg besser vor Hochwasser schützen.

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