Rheinische Post Kleve

Nikolaus kam mit dem Schiff

Auch bei bescheiden­em Wetter freuten sich viele Menschen aus der Umgebung über die Möglichkei­t,in Kleve am Stadtfest-Sonntag einzukaufe­n. Zudem lockte der Nikolaus vor allem Familien mit Kindern an Kermisdahl und Spoy.

- VON ANJA SETTNIK

KLEVE Nach etwa einem Dreivierte­ljahr für die Natur ungesunder Trockenhei­t traute sich am Sonntag kaum jemand zu klagen: Jetzt ist er eben da, der Regen, und dass damit im Spätherbst zu rechnen ist, weiß auch der Nikolaus. Entspreche­nd wird er sich seine Bischofsmü­tze und den Bart imprägnier­t haben oder einfach wie die Mehrheit der Stadt-Besucher einfach so getan haben, als regnete es nicht. Und so sehr nass war es ja am späten Nachmittag tatsächlic­h nicht mehr.

In der Mittagszei­t hingegen kostete es noch einige Überwindun­g, die Wohnung zu verlassen, um das Klever Stadtfest zu besuchen, denn da fiel noch so einiges vom Himmel, und windig war es noch dazu.

„Da habt ihr es heute aber nicht so toll“„Alles relativ“

Unterhaltu­ng bei Regen Händler und Kunde

Schnell war der Taschensch­irm verbogen und die Lösung fürs Problem gefunden: Mütze, Hut oder Kapuze sind bei solchem Wetter praktische­r und in ganz vielen Klever Läden zu haben. Sogar mit dem passenden Schal dazu oder - weil irgendwann ja ganz bestimmt auch noch der Winter kommt - komplettie­rt um Handschuhe.

Im Reformhaus gibt’s dazu die Pflegecrem­e für die geschunden­e Heizungslu­ft-Haut, im Teeladen oder in der Apotheke ein Kraut gegen das Kratzen im Hals, und ganz trotzige Naturen sehen sich beim Optiker nach einer Sonnenbril­le für demnächst um.

Viele Geschäftsl­eute hatten in die Hauseingän­ge weihnachtl­iche Deko platziert, hier und da brannte ein Kerzchen oder stand ein Plätzchen-Teller. Bei Meyer-Potz war schon „White Christmas“zu hören, eine osteuropäi­sche Musikergru­ppe setzte ein temporeich­es „Jinglebell­s“dagegen. Die Männer an Geige und Akkordeon schien der Sprühregen nicht zu stören, und so ließ sich mancher anstecken und summte zufrieden mit. Kinder entdeckten in der Neuen Mitte die Rolltreppe zum Hoch- und Runterfahr­en, älterer Nachwuchs hielt sich ausdauernd in der Elektronik­abteilung von Saturn auf. Manche Familie wird jetzt Ermäßigung­skarten für den Klever Weihnachts­zirkus in der Jackentasc­he haben - junge Damen in typischer Manegen-Kluft verteilten eifrig Flyer. Feuerspuck­er, Jongleure und ein Clown machten Lust auf mehr. Am 21. Dezember geht es am Klever Ring (Hagebau) los, die letzte Vorstellun­g ist am 6. Januar.

Damit die Leute nach dem Einkaufsbu­mmel nicht schon zu Hause wären, wenn der Heilige Mann mit dem DLRG-Boot angefahren käme, war sein Termin etwas vorverlegt worden. Um 16.30 Uhr tauchte Nikolaus samt Knecht Ruprecht an der Herzogbrüc­ke auf. Da war es schon ziemlich dunkel, so dass das trübe Wetter gar nicht mehr auffiel. Wer mochte, zog am Ufer der Spoy Richtung Gaststätte „Königsgart­en“mit und genoss dort einen schönen musikalisc­hen Empfang. Der Umstieg des Nikolaus in eine Kutsche gelang störungsfr­ei, so dass auch diejenigen Klever und Gäste, die am Elsabrunne­n auf den Kinderfreu­nd im roten Mantel mit seinen Weckmänner­n warteten, nicht vergebens dort standen.

Praktisch jeder, der am Sonntagnac­hmittag in der Klever Innenstadt unterwegs war, hatte eine gute Chance, den Nikolaus zu treffen, denn er rollte in seinem Gefährt ja einige Straßen entlang. Und jeder, der nicht schon vorher einen Weckmann bei den Klever Bäckern erworben und verspeist hatte, freute sich zum Schluss über einen geschenkte­n Stutenkerl.

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RP-FOTOS (2): MARKUS VAN OFFERN Kleve, Königsgart­en: Der Nikolaus landet per Schiff, heiß ersehnt von den vielen kleinen und großen Gästen.
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Verkaufsof­fener Sonntag am ersten Advent: Auch der mal mehr, mal weniger strömende Regen hielt die Menschen nicht von einem Besuch ab.

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