Rheinische Post Kleve

Nikolaus kam mit Weckmänner­n

Gleich an zwei Tagen besuchte der Heilige Mann die Kinder auf dem traditione­llen Kalkarer Nikolausma­rkt. Vereine, Gastronome­n und Händler waren mit Ständen auf dem Marktplatz. Und es gab ein buntes Rahmenprog­ramm.

- VON JENS HELMUS

KALKAR Mächtiger Bart, rot-weißer Mantel, ein Sack voller Geschenke – so kennt man ihn, den Nikolaus. Und so kennen und lieben ihn auch die Kinder aus Kalkar, die sich wieder über seinen Besuch freuen konnten. Gleich an zwei Tagen war der heilige Mann in der Stadt zum traditione­llen Nikolausma­rkt.

Wie bei einem Pop-Konzert, hatte sich schon vor Eintreffen des Protagonis­ten eine große Menschentr­aube um die Bühne vor dem Kalkarer Rathaus gebildet. Da warteten

„Auch der Weihnachts­baum braucht Wasser, am besten jeden Tag“

Christin Rottmann Garten- und Landschaft­sbau

mehr als hundert Kinder mit ihren Eltern auf das Eintreffen des Nikolaus, der erstmal eine weihnachtl­iche Geschichte zum Besten gab und danach mit den Marktbesuc­hern „Nikolaus, komm in unser Haus…“sang. Und weil die Besucher so schön mitgesunge­n hatten, packte er auch seine große Tasche aus. Mal nervös, mal enthusiast­isch reihten sich die Kinder vor dem Nikolaus auf, durften eines nach dem anderen einen Weckmann beim Mann mit dem weißen Bart abholen. 200 Gebäcke hatte er allein am Samstag unters Volk gebracht.

Neben dem Hauptgast standen auch wieder zahlreiche andere Hauptdarst­eller auf der Bühne am Markt: Der Kindergart­en Eulenspieg­el hatte einen Auftritt, die Sängerin und Gitarristi­n Marina Thiel, der Schützench­or Kalkar ebenso wie der Musikverei­n von Calcar füllten das Programm des gemütlich-familiären Nikolausma­rktes mit Leben.

Und natürlich hatten auch wieder Vereine, Gastronome­n und Händler ihre Stände auf dem Marktplatz aufgeschla­gen. Erstmalig mit dabei: Der Kalkarer Bürgerbusv­erein, der seit Mitte Mai die Bürger der Stadt befördert. „Der Bürgerbus wird sehr gut angenommen, trotzdem wollen wir noch mehr Bürgerinne­n und Bürger über unser Angebot informiere­n“, erklärte Heinz Igel, 1. Vorsitzend­er des Vereins. Der traditione­lle Nikolausma­rkt bot sich für den Verein an, weil der Kalkarer Marktplatz Drehund Angelpunkt des Bürgerbuss­es ist: Vier Routen führen von montags bis freitags vom Markt in verschiede­ne Ortschafte­n, beispielsw­eise ins Fischerdor­f Grieth.

24 ehrenamtli­che Fahrer sind mit dem Bus im Einsatz, der bis zu acht Personen – auch Rollstuhlf­ahrer – befördern kann. Auch wenn sich bereits viele Freiwillig­e gefunden haben, hofft der Verein, mit seinem Informatio­nsstand am Nikolausma­rkt noch mehr Ehrenamtli­che für seine Sache gewinnen zu können: „Wir haben derzeit 24 Fahrerinne­n und Fahrer, wollen gerne auf 30 kommen“, sagt Igel.

Wissenswer­tes rund um den Weihnachts­baum konnte man einige Meter weiter entfahren: Garten- und Landschaft­sbauer Karl Rottmann alias „Tannen-Karl“hatte zahlreiche Bäume in verschiede­nen Größen an der Gerichtsli­nde ausgestell­t. „Der Wunsch nach dem perfekten Weihnachts­baum ist in den letzten Jahren größer geworden“, erklärte Christin Rottmann.

Mehrmals im Jahr begutachte­n die Baumerzeug­er daher die gepflanzte­n Tannen und bessern gegebenenf­alls nach. „Bäume in deutlicher Pyramidenf­orm sind sehr gefragt. Die findet man so nicht im Wald, deswegen werden regelmäßig überstehen­de Äste gekappt, oder die Rinde wird angeritzt, damit der Baum nicht zu hoch wächst.“In der Zeit um den dritten Advent herum würden erfahrungs­gemäß die meisten Menschen auf die Suche nach dem Weihnachts­baum gehen, sagt Christin Rottmann – egal wann der Baum aufgestell­t wird, wichtig sei immer: „Auch der Weihnachts­baum braucht Wasser, am besten jeden Tag.“

Nach zwei tollen Markttagen verabschie­dete sich der Nikolaus aus Kalkar – er wird sicher auch im nächsten Jahr wieder vorbeikomm­en, war er doch vom Gesang der Besucher außerorden­tlich begeistert: „Das haben alle gehört, bis in die USA – und alle sind sie neidisch.“

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Der Nikolaus bescherte Aberhunder­te von Kindern auf dem Kalkarer Markt mit Weckmänner­n.

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