Starthilfe für Schulabgänger
Die Initiative „Klever Schulmodell“hat begonnen. Ziel ist es, Jugendlichen vor dem Schulabschluss den Weg in die duale Ausbildung zu erleichtern. Bald gibt es Beratung im Klassenzimmer und Speed-Datings.
KLEVE Dieses Problem kennen zahlreiche Jugendliche: Der Schulabschluss rückt immer näher, aber irgendwie fehlt jegliche Ahnung, was man im Berufsleben machen möchte. Um diese Schüler an die Hand zu nehmen, haben sich die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer (IHK), die Städte Kleve und Emmerich sowie die Gemeinden Bedburg-Hau und Kranenburg zusammengetan und gehen nun die Umsetzung des so genannten „Klever
„Das Klever Schulmodell leistet einen wichtigen Beitrag zum Bildungsstandort Kleve“
Sonja Northing Klever Bürgermeisterin
Schulmodells“an. Ziel ist es, Jugendlichen vor dem Schulabschluss die Chancen der dualen Ausbildung näher zu bringen und den Start ins Berufsleben zu erleichtern. Die Finanzierung des „Klever Schulmodells“geht jeweils zur Hälfte über die IHK und die Kommunen.
Im Technologiezentrum Kleve kamen am Montag Vertreter von Kommunalverwaltungen, der IHK, von Schulen und Firmen der Region zusammen, um den Startschuss für das Projekt zu geben. Susanne Convent-Schramm, Vizepräsidentin der Niederreinischen IHK und Geschäftsführerin der Convent Spedition in Emmerich, erläuterte den Gästen, weshalb es dringend notwendig war, die Initiative zu ergreifen: „Der Mangel an Fachkräften, der schon jetzt spürbar ist, wird sich weiter drastisch verschärfen. Beim Klever Schulmodell steht die Förderung von Jugendlichen mit Unterstützungsbedarf beim Übergang von der Schule in den Beruf im Vordergrund.“Auch die Klever Bürgermeisterin hatte im Vorfeld der Auftaktveranstaltung bereits betont, dass sie das Projekt für sehr sinnvoll knüpfen und in Gesprächen ausloten können, welcher Berufsweg für sie richtig ist. Das Projekt richtet sich bewusst an junge Menschen, die Interesse an einer Ausbildung haben und noch Hilfe bei der Berufsorientierung benötigen.
Das „Klever Schulmodell“findet innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers statt, wie Projektkoordinatorin Sarah Thomas erläuterte. Sie hat bereits 19 Workshops in Schulen durchgeführt und dabei mit 182 Schülern die Themen Berufsorientierung, Bewerbung und Ausbildung bearbeitet. Ab diesem Monat bietet sie Einzelberatung in den Schulen an. Thomas gibt dabei Informationen zu Ausbildungsberufen, hilft bei der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz und bespricht und optimiert mit den Schülern gemeinsam ihre Bewerbungen.
In einem Dritten Schritt kommen die Unternehmen ins Spiel. Zum „Klever Schulmodell“gehören Betriebsbesichtigungen und die Organisation von Praktika. Gemeinsam mit den Personalbeauftragten der Unternehmen werden Bewerbungsgespräche simuliert. Und auch ein „Azubi-Speed-Dating“gehört dazu. Dabei haben Schüler und Unternehmer die Chance, sich in einem zehnminütigen Gespräch persönlich auszutauschen.
Joachim Schmidt, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Kleve, wünschte dem Projekt viel Erfolg. „Die Betriebe der Region haben viele Erwartungen daran, ebenso die Schüler, die vor einer Wand von 340 Ausbildungsberufen stehen“, sagte Schmidt. Die Projektbeauftragte Sarah Thomas berichtete, dass es gerade für die Schüler nicht immer leicht sei, ihren Weg glasklar vor sich zu sehen. „Viele haben ein negatives Bild von sich, sie trauen sich nichts zu oder sie sind sich unsicher, wie ihr Umfeld ihren Berufswunsch aufnimmt“, sagte Thomas. Fragen zum Projekt beantwortet sie unter Telefon 02821 97699-165.