Ein gutes Jahr für die Klever Museen
Weihnachsfeier der Freunde in den Salons: Das Klever Künstlerhaus Koekkoek wird für die kommenden fünf Jahre finanziell unterstützt. 75.000 Euro für den jährlichen Unterhalt schießen NRW-Stiftung, Freunde und Stadt zu.
KLEVE Wirklich gute Nachrichten zur Weihnachtsfeier der Klever Museumsfreunde im Haus Koekkoek in der City konnte Joachim Schmidt verkünden. Der Vorsitzende der Stiftung B.C. Koekkoek-Haus freut sich über die Unterstützung für das Museum, die jetzt von der NRW-Stiftung, der Stadt Kleve und dem Freundeskreis der Klever Museen beschlossen wurde. 75.000 Euro für die laufenden Kosten gibt es jährlich in den nächsten fünf Jahren. Die Kosten werden auf Anregung der NRW-Stiftung gedrittelt. Die Stadt machte mit Blick auf das Denkmal Haus Koekkoek mit. Der Freundeskreis hat in nur wenigen Minuten die enorme Belastung für einen Förderverein durchgewunken.
Hintergrund ist die desaströse Lage vieler Stiftungen. Auch die B.C.-Koekkoek-Stiftung kann wegen der Niedrigzinspolitik nicht mehr den laufenden Betrieb finanzieren. Die einst gebildeten Rücklagen sind aufgebraucht, so dass nur noch die Grundsumme des Stiftungsgeldes zur Verfügung steht. Die anzugreifen, bis die Niedrigzinsphase vorüber sei, habe die NRW-Stiftung abgelehnt, sagt Schmidt. Man sei hartnäckig geblieben, bis die NRW-Stiftung die Drittelung der Summe anstieß. Dass das alles ein glückliches Ende genommen habe, sei der Stadt zu verdanken, die zusagte, Haus Koekkoek in den kommenden fünf Jahren mit 25.000 Euro unter die Arme zu greifen. 50.000 Euro kommen von der NRW-Stiftung und dem Freundeskreise.
CDU-Fraktionschef Wolfgang Gebing sagte später am Rande der Feier, dass der Rat den Beschluss gefasst habe, auch um, wenn die Mittel für den Erhalt des Denkmals seitens der Stiftung nicht mehr reichen, erheblich höheren Kosten vorzubeugen. „Letztlich hat die NRW-Stiftung den Deal aber nur getragen, weil eine sehr große Gruppe der Klever Bürgerschaft das mitträgt“, bedankte sich Schmidt für die traditionell große Unterstütztung durch Kleves größten Verein. „Wir haben also allen Grund, das zu Feiern und uns auf die Ausstellungen im Haus Koekkoek und im Kurhaus im kommenden Jahr zu freuen“, so Schmidt weiter. Man habe jetzt die fantastische Perspektive, unabhängig von Herrn Draghi in Ruhe im Haus Koekkoek weiterarbeiten zu können, freute sich Freundeskreis-Vorsitzender Wilfried Röth. Es sei für die Freunde eine Freude gewesen, dem Vorschlag der NRW-Stiftung zu folgen. Dass die Unterstützung der Bürger ungebrochen sei, zeige auch die Zahl derer, die zur Weihnachtsfeier gekommen sein: „So Viele waren noch nie da“, sagte Röth. Und dass auch die Treppe wieder als Tribüne genutzt wurde, sprach für sich.
Ursula Geisselbrecht-Capecki dankte dem ehrenamtlichen Team im Haus Koekkoek, ohne dem die Arbeit hier im Haus nicht möglich wäre. Sie freue sich, dass man für ein Bild von Cornelis Lieste bereits die Hälfte der Summe gesammelt habe (Ausf. bericht folgt). Grüße per Gedicht brachte Ursula Geisselbrecht-Capecki schließlich vom großen Meister Koekkoek persönlich - ganz in niederländischer Tradition. Kurhaus-Direktor Harald Kunde kündete in geschliffener Rede von einem „guten Jahr“für das Klever Museum, das seinen Schatz mit den drei Heiligen Königen – auch hier wieder mit Hilfe des Freundeskreises – prächtig habe erweitern können. Und bedeutende Ausstellungen inszeniert habe.
Im Abschluss gab’s Wein und 1000 Canapés, die Bärbel Crämer zusammen mit Beate Reintjes und Elena vom Café Moritz vorbereitet hatte.