Neue Textilakademie bildet Nachwuchs der Branche aus
MÖNCHENGLADBACH NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat am Abend eine der wohl modernsten Schulen Deutschlands eröffnet. In Mönchengladbach hat die Textilindustrie eine Akademie gebaut, in der seit diesem Schuljahr Auszubildende in Textilberufen aus acht Bundesländern unterrichtet werden. 20 Millionen Euro haben der Verband der rheinischen Textilund Bekleidungsindustrie und sein Pendant für Nordwestdeutschland in den Neubau mit einer spektakulär gespannten, textilen Fassade aus Glasgewebe investiert.
Das Besondere an der Textilakademie sind allerdings Dinge, die man gar nicht sehen kann: Die Schule hat keinen einzigen Kopierer. Es gibt keine Bücher, keine Bibliothek. Keine Tafeln, keine Kreide. „Wir unterrichten komplett digital“, sagt Schulleiter Thomas Döring. Die Arbeitsmaterialien kommen aus einer Lern-Cloud. Alle Inhalte werden von den Schülern digital abgerufen. Dafür bekommen sie für die Zeiten des Aufenthalts in Mönchengladbach (alle vier Wochen sind das zwei Wochen Unterricht in der Akademie) ein Laptop zur Verfügung gestellt. Wo sonst Tafeln hängen, können die Lehrer an Smartboards mit Internetzugriff arbeiten.
Die Textilakademie ist Teil des immer größer werdenden Textilcampus’ in Mönchengladbach. Die Hochschule Niederrhein mit ihrem Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik befindet sich in direkter Nachbarschaft. Praxis-Teile des Unterrichts finden in Werkstätten und Labors der Hochschule statt. Außerdem gründen die Akademie und die Hochschule ein Joint Venture zur beruflichen Weiterbildung in der Textilbranche.
„Ich sage eine Renaissance der Textilindustrie voraus“, sagt Rolf Königs, der Vorsitzende des Verbands der Rheinischen Textil- und Bekleidungsindustrie und Chef des Automobilzulieferers Aunde. „Die Top-Ausbildung, die wir in Mönchengladbach ermöglichen, ist unser Beitrag für die Zukunft der Textilindustrie.“