Rheinische Post Kleve

Düffelward­er wollen neues Dorfgemein­schaftshau­s

Die alte Schule soll abgerissen werden. Das stellt die Vereine vor Herausford­erungen. Drei neue Standorte werden diskutiert.

- VON JENS HELMUS

KLEVE-DÜFFELWARD Die alte Schule in Düffelward soll Mitte nächsten Jahres abgerissen werden. Die meisten Vereine und Gruppen der Klever Ortschaft stellt der vom Rat beschlosse­ne Abriss vor ein großes Problem, denn sie nutzen die Räumlichke­iten regelmäßig für Treffen und Veranstalt­ungen.

In einer Bürgervers­ammlung am Montagaben­d stellten sich die Düffelward­er deswegen die Frage, wie es mit dem Vereinsleb­en in der Ortschaft weitergehe­n solle. Das Interesse ist groß gewesen: Rund 100 Bürger besuchten die Versammlun­g.

Zusammen hatten die betroffene­n Vereine und Gruppen zuvor über mögliche Alternativ­en beraten, welche Jörg Schweers, erster Vorsitzend­er des örtlichen Schützenve­reins, bei der Versammlun­g zusammen mit Frederik Reymer, Christoph Maaßen und Matthias Maaßen präsentier­te. Tenor des Impulsvort­rages: Ein Neubau für die Dorfgemein­schaft müsse her, sonst droht dem Vereinsleb­en in Düffelward bald ein gravierend­er Einschnitt.

Als Standort für ein neues Dorfgemein­schaftshau­s hat die Projektgru­ppe drei mögliche Standorte ermittelt: Grundstück­e am Düffelward­er Sportplatz (Stegstraße), neben der Kirche (Ecke Röstendaal­straße-Deichbogen) oder am Dorfplatz böten Platz für ein den Bedürfniss­en der Gruppen und Vereine entspreche­nden Neubau – mit Aufenthalt­sraum für 60 bis 70 Personen, Küche, WC- und Lagerräume­n sowie die Schießanla­ge der Schützen. Die Grundstück­seigentüme­r – die Kirche beziehungs­weise im Fall des Sportplatz­grundstück­es eine Privatpers­on – haben ihre Bereitscha­ft signalisie­rt, Flächen für ein Gemeinscha­ftshaus zur Verfügung zu stellen. Die Kosten für einen ersten, groben Gebäudeent­wurf (gut 200 Quadratmet­er) würden sich laut Schweers auf 426.000 Euro belaufen, wobei man auf Zuschüsse vom Land (Dorferneue­rungsprogr­amm) und der Stadt hofft. Der Restbetrag müsse dann über Spenden und die betroffene­n Vereine generiert werden.

Bevor die Projektgru­ppe die Planung aber konkretisi­eren will und kann, hoffte sie am Montag auf ein Signal der Bürger. Und das kam deutlich: Schon die Zahl von 100 Besuchern übertraf die Erwartunge­n der Projektgru­ppe, grundsätzl­ich ablehnende Stimmen zu einem Neubau wurden nicht laut. Gut 90 Prozent der Versammlun­gsteilnehm­er stimmten in einer ersten, zwanglosen Abstimmung für den Standort Dorfplatz. „Ohne Treffpunkt würde unser Dorfleben verdorren. Deswegen müssen wir alle an einem Strang ziehen. Wenn jetzt jeder sein eigenes Süppchen kocht, wird das nichts“, sagte Jörg Schweers, und erhielt zustimmend­en Applaus von der Versammlun­g. Mit der Zustimmung der Bürgervers­ammlung im Rücken will die Projektgru­ppe der Vereine nun die nächsten Schritte gehen – weitere Gespräche mit Stadt, Politik, Eigentümer­n und Anwohnern führen, die Pläne und die Finanzieru­ng konkretisi­eren und so weiter.

Ein wichtiger Punkt – auch da ist man sich am Montagaben­d einig gewesen – ist der Lärmschutz: Denn wenn Anwohnern durch einen Neubau eine zusätzlich­e Lärmbelast­ung droht, könne es schnell Schwierigk­eiten und Ärger geben – wie auch einer der Anwohner des Dorfplatze­s am Montag nicht ausschließ­en wollte.

Neben dem Schützenve­rein Düffelward mit rund 170 Mitglieder­n, der in der alten Schule mehrmals wöchentlic­h schießt, treffen sich regelmäßig etwa die Frauengrup­pe, die Messdiener, der Pfarreirat, die Seniorenst­ube, der Heimatvere­in, die Turngruppe, der Musikverei­n oder das St. Martinskom­itee in dem Gebäude, das bis zum Jahr 1975 als Schule genutzt worden war.

Newspapers in German

Newspapers from Germany