Gemeinschaftspraxis hat neue Kollegin
Ramona Trindade Pieters hat im Februar in der Gemeinschaftspraxis Pelzer, Kroll und Oster hospitiert und absolviert nun ihre Facharztausbildung in Rindern. Der Kreis Kleve hat die Hospitation finanziell ermöglicht.
KREIS KLEVE Landrat Wolfgang Spreen besuchte jetzt die Gemeinschaftspraxis Pelzer, Kroll und Oster in Kleve und freute sich sehr, dort auch Ramona Trindade Pieters begrüßen zu können. Sie hat im Februar in der Praxis hospitiert und absolviert nun ihre Facharztausbildung in der Gemeinschaftspraxis in Kleve-Rindern. Der Kreis Kleve hat die Hospitation finanziell ermöglicht.
Landrat Wolfgang Spreen: „Für jede Ärztin, für jeden Arzt, den wir im Kreis Kleve für eine Tätigkeit in einer Praxis gewinnen können, bin ich dankbar“. Der Landrat weiß, dass in der Region in den nächsten Jahren etliche Ärzte im Hausarztund Facharztbereich gesucht werden, um einen ärztlichen Notstand zu verhindern.
„Wir sind sehr froh, dass wir in diesem Jahr sogar zwei Hospitantinnen dank des Kreismodells kennenlernen durften. Wir hätten auch beide gerne übernommen, doch eine Ärztin ist jetzt in der Nähe ihres Wohnortes, aber immerhin auch im Kreis Kleve tätig. Frau Pieters hat sich entschieden, bei uns zu bleiben, darüber freuen wir uns sehr“, sagt Arzt Michael Pelzer stellvertretend für sein Team. Mit 2000 Euro pro Woche für längstens vier Wochen finanziert der Kreis Kleve Hospitationen in Praxen. Die Fördervoraussetzungen finden Interessierte im Internet unter www.kreis-kleve.de, Suchbegriff: Ärzte gesucht.
Insgesamt hat es seit laut Kreisverwaltung Kleve sei dem Jahr 2015, als Hospitationsmodell ins Leben gerufen wurde, acht vom Kreis Kleve finanzierte Hospitationen gegeben. Die Kreisverwaltung weiß von drei anschließenden Beschäftigungen beziehungsweise Praxisübernahmen, die aus diesen Hospitationen resultiert sind. „Es könnten aber auch mehr sein“, betont Kreis-Sprecherin Elke Sanders.
Auf die Frage, weshalb der Kreis Kleve Hospitationen finanziell unterstützt, antwortet Wolfgang Spreen: „Hierbei lernen sich Ärzte, die sich im Kreis Kleve niederlassen möchten und Ärzte, die eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für ihre Arztpraxis suchen, kennen. Ohne ein großes Risiko einzugehen, kann die mehrwöchige gemeinsame Tätigkeit zeigen, ob sich beide Seiten eine Nachfolgeregelung oder vielleicht auch eine weitere gemeinsame Praxisführung vorstellen können. Damit dies möglich ist, unterstützt der Kreis Kleve mit 2.000 Euro pro Woche für längstens vier Wochen Praxishospitationen.“Neben den Hospitationen gibt es für Ärzte, die den Niederrhein erst kennenlernen möchten das Angebot „Eine Woche niederrheinisch auf Probe“, das der Kreis Kleve organisiert und finanziert, und für angehende Ärzte gibt es die Möglichkeit eines Stipendiums.
In der Rinderner Gemeinschaftspraxis ist man begeistert von dem Modell und würde gerne weiter davon partizipieren. „Gerne bieten wir weiteren Ärztinnen und Ärzten die Möglichkeit, in unserer Praxis zu hospitieren. Als Gemeinschaftspraxis mit drei Gesellschaftern und mittlerweile fünf Ärzten möchten wir uns weiterentwickeln und suchen noch Weiterbildungsassistenten oder fertige Allgemeinmediziner. Der Umstieg von Fachärzten in die Allgemeinmedizin wird durch die Kassenärztliche Vereinigung neuerdings ebenfalls unterstützt“, wirbt Michael Pelzer um weitere Bewerber.
Sein Kollege und Gesellschafter Michael Kroll ergänzt: „Wir können die Weiterbildungszeit für drei Ärztinnen oder Ärzte anbieten sowie die Weiterbildungszeit zum spezialisierten Palliativarzt (QPA), je nach Wunsch in Voll- oder Teilzeit. Auch flexible Arbeitszeiten sind bei uns möglich, ebenso wie Arbeitszeitmodelle, die sich nach der momentanen Lebenssituation richten“. Als fachliche Schwerpunkte kann sich die Praxis zum Beispiel Palliativmedizin, alternative Verfahren, Verantwortlichkeit im Disease-Management (DMP) zum Beispiel Diabetes, COPD, KHK oder Herzinsuffizienz vorstellen.
Daneben gibt es Kooperationsverträge mit mehreren Pflegeheimen, so dass, wer möchte, auch dort oder bei Hausbesuchen arbeiten kann. „Anders als in den Krankenhäusern sind nur wenige Notdienste im Jahr erforderlich, die nach Absprache zeitlich aufgeteilt werden“, sagt Ärztin Britta Oster.
Nach der Phase des Kennenlernens bietet die Gemeinschaftspraxis Pelzer, Kroll und Oster die Möglichkeit, als Gesellschafter eine dauerhafte Berufsperspektive zu finden. „Wir sind für sehr Vieles offen und freuen uns über Interessierte, die unsere Praxis vielleicht auch im Rahmen einer Hospitation kennenlernen möchten“, bestätigt das Praxisteam.