Hotelsuchmaschine Trivago zurück in der Gewinnzone
DÜSSELDORF (frin) Die Hotelsuchmaschine Trivago schreibt wieder schwarze Zahlen. Unter dem Strich blieb im dritten Quartal ein Gewinn von 5,5 Millionen Euro. Auch das Gesamtjahr werde man vermutlich mit einem Plus abschließen, sagte Finanzvorstand Matthias Tillmann.
Das Düsseldorfer Unternehmen wurde von der Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen beim Reisen hart getroffen; teilweise waren die Verluste höher als die Umsätze. Das Unternehmen hatte mit einem harten Sparprogramm reagiert: Personal wurde abgebaut, Büros wurden geschlossen und Flächen am Campus im Düsseldorfer Medienhafen reduziert. „Mit der gleichen Kostenbasis wie 2019 wären wir in diesem Jahr nicht in den schwarzen Zahlen gelandet“, betonte Tillmann. Immerhin: Nach den harten Monaten bessert sich die Stimmung im Unternehmen aus seiner Sicht wieder: „Die Energie kehrt zurück.“
Einen weiteren prominenten Abgang muss das Unternehmen dennoch verzeichnen: TechnologieChef James Carter, erst 2019 vom Internetriesen Google gekommen, verlässt Trivago aus persönlichen Gründen und zieht nach Irland, um näher bei der Familie zu sein.
Für dauerhaft gute Geschäfte sollen unterdessen neue Erlösquellen sorgen: Trivago stellt seine Technologie nun anderen Firmen zur Verfügung. So soll unter anderem die Suchmaschine „Petal Search“des chinesischen Tech-Konzerns Huawei bei der Hotelsuche künftig auf die Trivago-Technik zurückgreifen. Auch andere Partner, etwa Event-Seiten, sollen künftig die Hotelsuche in ihr Angebot integrieren können. „Wir haben lange nur darauf geschaut, wie wir unser eigenes Produkt verbessern können“, sagt Tillmann. „Vielleicht werden wir in drei Jahren sagen: Die Krise hat uns geholfen, mal in andere Richtungen zu denken.“