Kulturministerin überreicht Tanzwissenschaftspreis
KÖLN (mey) Tanz ist eine flüchtige Kunst, nur präsent in dem Moment, in dem er stattfindet. Wie man Tanz für weitere Generationen konserviert, beschreibt, transformiert, analysiert und an sie weitergibt, ist eine Herausforderung, seit es die performative Darstellungsform gibt. Damit auch diese Arbeit gewürdigt wird, vergibt die SK Stiftung Kultur der Sparkasse Köln-Bonn – initiiert vom Kölner Tanzarchiv – alle fünf Jahre eine Auszeichnung. So wurden nun die beiden Tanzwissenschaftlerinnen Mariama Diagne und Martina Ruhsam von NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen mit dem mit insgesamt 30.000 Euro dotierten Preisen geehrt.
Mariama Diagne wurde für ihre Dissertation „Schweres Schweben. Qualitäten der gravitas in Pina Bauschs Orpheus und Eurydike“in der Kategorie exzellente Forschung zur tanzwissenschaftlichen Grundlagenund Methodenforschung ausgezeichnet, Martina Ruhsam für herausragende Leistungen im Bereich der praxisbezogenen tanzwissenschaftlichen Forschung für ihre Dissertation „Moving Matter. Nicht-menschliche Körper in zeitgenössischen Choreographien“.
Beide Preisträgerinnen sind an ihren Universitäten wissenschaftliche Mitarbeiterinnen, Mariama Diagne ist derzeit Assistentin an der Universität für Darstellende Kunst Wien, Martina Ruhsam am Institut für Angewandte Theaterwissenschaften der Uni Gießen. Bezeichnenderweise setzen sich beide auch praktisch mit performativen Formen auseinander, denn die Wissenschaft wäre ohne Praxisbezug wohl schwer vorstellbar.
Der Tanzwissenschaftspreis wird seit 2001 alle fünf Jahre verliehen. Die Leistungen der bislang acht Preisträgerinnen und Preisträger belegen, „wie anregend und gewinnbringend der Wissens- und Methodentransfer zwischen Universitäten, Tanzausbildungsstätten und außeruniversitären Forschungsinstitutionen wie dem Deutschen Tanzarchiv Köln ist“, sagte die nordrhein-westfälische Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen bei der Preisverleihung.