Rheinische Post Kleve

Waldjugend feiert 60. Geburtstag

Anlässlich seines Jubiläums veranstalt­ete der Horst Kleve im Reichswald sein dreitägige­s NRW-Landeslage­r. Am Samstag hatten die jungen Waldläufer die Gelegenhei­t, ihr Geschick und Wissen bei einer Schnitzelj­agd zu beweisen.

- VON PETER NIENHUYS

KLEVE Der Horst Kleve der Deutschen Waldjugend, der 70 Mitglieder hat, feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass richtete der Horst zum dritten Mal das jährliche NRW-Landeslage­r am Rande des Reichswald­es aus. Dieses Lager findet normalerwe­ise jährlich immer zu Pfingsten statt, was dieses Jahr wegen der Corona-Krise in den Herbst verschoben werden musste. So trafen sich jetzt ungefähr 200 Teilnehmer aus ganz Nordrhein-Westfalen vom 30. Oktober bis zum 1. November in Reichswald­e.

In etwa 40 Großzelten sowie einer stattliche­n Anzahl kleinerer Zelte hatten sich die Waldläufer auf einer Wiese von Anton van den Boom versammelt und sich nach Möglichkei­t gemütlich eingericht­et. Auch das Wetter spielte einigermaß­en mit. Eine Woche vor Beginn des Lagers war der Aufbau für die Infrastruk­tur eines solchen großen Zusammentr­effens gestartet. Waschstell­en, Toiletten, die Stromverso­rgung und vieles andere mehr mussten in der Zeltstadt installier­t und aufgebaut werden. „Der Teufel liegt im Detail“, sagte der „Mann für alle Fälle“, Alexander Berthe, der mit seiner engagierte­n Lagermanns­chaft den Aufbau bewerkstel­ligte. Die einzelnen Ortsgruppe­n versorgten sich selbst, zumeist wurden die Mahlzeiten auf dem Feuer zubereitet.

Am Samstagmor­gen bei leichtem Regen eröffnete der Landesvors­itzende der Deutschen Waldjugend, Hendrik Schüßler, das NRW-Landeslage­r, dessen Schirmherr­ein die Ministerin Ursula Heinen-Esser ist, die aber leider verhindert war. Fünf

Jagdhornbl­äser gaben zur Einstimmun­g mit „Der Bock ist tot“sowie „Aufbruch zur Jagd“eine kleine Kostprobe ihres Könnens. Schüßler bedankte sich bei der Lagermanns­chaft, beim Wiesenbesi­tzer und beim Köhler Wilhelm Papen, der seine Ausrüstung zur Verfügung gestellt hatte. Joachim Schmidt, stellvertr­etender Bürgermeis­ter der Stadt Kleve, sagte: „Die Waldjugend begleitet nicht unkritisch im ganzen Jahr die Natur“. Die Bundesleit­erin Theres Koeppen freute sich, dass sich wieder alle treffen können. Joachim

Böhmer, Revierförs­ter im Reichswald, sagte: „Wie schon 2001 und 2011 regnet es wieder, also wird die Tradition fortgesetz­t“. Und er zollte dem Horst Kleve Respekt, trotz der Corona-Zeit diese Veranstalt­ung durchzufüh­ren.

Die Redaktion der „Waldameise­n“, die Vereinszei­tschrift für die NRW-Waldjugend, zeichnete die drei Gewinner des letzten Fotowettbe­werbs aus. Der diesjährig­e Wettbewerb hat den Titel „Dieses Landeslage­r“, und alle können ihre Fotos über die drei Tage im Klever

Reichswald übermittel­n.

Zum Abschluss der Eröffnungs­zeremonie wurde mit Gitarrenbe­gleitung das Lagerlied von den Teilnehmer­n, die zwischen sechs und 27 Jahre alt sind, gesungen und gepfiffen.

Am Samstagnac­hmittag hatten die jüngeren Waldläufer die Gelegenhei­t, ihr Geschick und Wissen bei einer Schnitzelj­agd – auf schwedisch „Haijk“– unter Beweis zu stellen. Die Älteren leisteten unter Anleitung des Försters Böhmer aktiven Naturschut­z, in dem sie pflegerisc­he

Maßnahmen im Wald verrichtet­en. Der Sonntag wurde mit einem Sangesund Bläserwett­streit bestritten. Abends fand die Siegerehru­ng statt, und der Höhepunkt war das traditione­lle Landesfeue­r, bei dem die neu aufgenomme­nen Waldläufer das Waldjugend-Halstuch überreicht bekamen. Allerheili­gen fand die Abschlussr­unde des Landeslage­rs aller Teilnehmer statt, alles wurde abgebaut und die Teilnehmer verabschie­deten sich bis zum nächsten Jahr, dann hoffentlic­h wieder zu Pfingsten.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Zum Abschluss der Eröffnungs­zeremonie sangen die Teilnehmer mit Gitarrenbe­gleitung das Lagerlied.

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