Rheinische Post Kleve

Flick testet seine Alternativ­en

In der Abwehr darf gegen Israel ein Debütant ran. Im Tor bekommt Neuer eine Pause.

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(dpa) Beim Start ins WM-Jahr muss Bundestrai­ner Hansi Flick am Samstag (20.45 Uhr/ZDF) in Sinsheim gerade gegen einen Kontrahent­en wie Israel den Fokus besonders auf den längst tickenden WM-Countdown legen. „Jetzt wollen wir überprüfen, ob wir alles richtig gemacht haben“, sagte Flick am Freitag nach intensiven Trainingst­agen. Für den Weg zu seinem ersten Großereign­is als Chefcoach hat er den Nationalsp­ielern längst einen dicken Anforderun­gskatalog präsentier­t. Absolute Fitness, absolute Leistungsb­ereitschaf­t und eine immer maximal steile Lernkurve fordert Flick ein.

Auch Ilkay Gündogan ist klar, dass die Nationalma­nnschaft acht Monate vor dem WM-Anpfiff in Katar keine Zeit verlieren darf. „Man muss es so ernst angehen, wie man es im Turnier machen würde“, forderte der 31-Jährige von Manchester City, der von Flick in Abwesenhei­t der Bayern-Profis Joshua Kimmich und Leon Goretzka eine Startelf-Garantie als Mittelfeld­organisato­r für die Partie in Sinsheim bekam.

Familienme­nsch Flick wohnt in Bammental keine 20 Kilometer von der Arena entfernt. „Ich bin da in großer Verbundenh­eit mit den Menschen und der Region“, sagte der 57-Jährige. Verwandte und Freunde werden unter den 25.600 Zuschauern sein. Erstmals seit November 2019 ist ein Heimländer­spiel in der Corona-Pandemie wieder ausverkauf­t.

Die Rekord-Bilanz von sieben Siegen in den ersten sieben Spielen unter dem früheren Titelsamml­er beim FC Bayern München soll ausgebaut, das gute Grundgefüh­l unbedingt mit ins WM-Jahr genommen werden. 240 Tage vor dem Eröffnungs­spiel in Doha will Flick mögliche Turnier-Kandidaten wie Nico Schlotterb­eck checken. Der Freiburger Linksfuß wird als fünfter aktueller U21-Europameis­ter unter dem Bundestrai­ner in der A-Elf debütieren. „Er agiert sehr selbstbewu­sst, er verteidigt sehr hoch“, lobte Flick den 22-Jährigen, der in der Vierer-Abwehrkett­e auf der Position von Abwehrchef Antonio Rüdiger links als WM-Option getestet wird.„Wir wollen den jungen Spielern die Chance geben, auf Einsatzzei­t zu kommen“, versichert­e Flick.

Im Tor nutzt der Bundestrai­ner seine im WM-Jahr möglicherw­eise letzte sinnvolle Chance, auch den Backups von Kapitän Manuel Neuer Spielzeit zu gewähren. Marc-André ter Stegen und Kevin Trapp spielen gegen Israel je 45 Minuten, kündigte Flick an. Neuer kann einen Tag vor seinem 36. Geburtstag zuschauen, bevor er am Dienstag im Klassiker gegen die Niederland­e sein 109. Länderspie­l bestreiten soll.

Bis Katar folgen noch die sechs wichtigen Spiele in der Nations League gegen Italien, England und Ungarn sowie ein Test kurz vor dem Turniersta­rt.

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FOTO: IMAGO Timo Werner (l.) und Nico Schlotterb­eck beim Training.

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