Rheinische Post Kleve

Ein Hotel macht sich fit für die Zukunft

Das Akzent City Hotel in Kleve hat die meisten seiner 33 Zimmer renoviert. Großformat­ige Fotos von der Schwanenst­adt anno dazumal sorgen für Atmosphäre. Der Eigentümer plant noch einen Neubau direkt nebenan.

- VON MARC CATTELAENS

KLEVE Das Akzent City Hotel zählt zu den eher unbekannte­n Größen in Kleve. Sieben Stockwerke ist es hoch und dürfte damit eines der höchsten Gebäude in der Schwanenst­adt sein. Seine Lage an der Lindenalle­e, in der Nähe des Marktplatz­es ist zwar sehr zentral, aber das Hotel befindet sich eher in zweiter Lage, inmitten anderer Wohnhäuser mit mehreren Stockwerke­n, so dass seine Höhe gar nicht so sehr ins Auge sticht. Nach Angaben von Hotelleite­rin Beta Schmidthau­sen ist das Akzent City Hotel im Hinblick auf die Zimmeranza­hl das zweitgrößt­e in der Kreisstadt: 33 Räume, davon elf Einzel- und 22 Doppelzimm­er, stehen Gästen zur Verfügung. Die meisten davon sind nun aufwendig renoviert worden.

In den 70er Jahren wurde das Hotel unter den Namen Heek erbaut, damals hatte es noch vier Etage. In den 90er Jahren übernahm es die Tochter der Eigentümer, in der Folge wurden drei Etagen aufgesatte­lt. Anfang 2020 beschloss der Eigentümer Jacob van den Bosch, ein Niederländ­er, dass es Zeit für eine Erweiterun­g sei. Hotelleite­rin Beate Schmidthau­sen kann sich noch gut an die damalige Aufbruchst­immung erinnern. „Geplant war ein Neubau auf dem Eckgrundst­ück nebenan. Im Herbst 2020 sollten die Bagger anrollen, alles war schon mit der Stadt abgeklärt, die Pläne lagen in der Schublade“, sagt Schmidthau­sen. Anschließe­nd sollten die Zimmer im Bestandgeb­äude renoviert werden. Dann kam Corona – und stoppte das Vorhaben.

Die Pandemie bescherte dem Akzent City Hotel einen Einbruch der Gästezahle­n. „Wir durften zwischenze­itlich nur noch Geschäftsr­eisende beherberge­n. In dieser Zeit waren wir zu zweit hier. Jeder musste alles machen von den Betten über das Frühstück bis zum Empfang“, blickt Schmidthau­sen zurück. Doch als sich die Zeichen in Richtung Lockerung der CoronaMaßn­ahmen verdichtet­en, kamen auch die Pläne zur Neugestalt­ung des Hotels wieder auf den Tisch. „Es wurde beschlosse­n, den Neubau erstmal noch hinten anzustelle­n und dafür mit den Renovierun­gsarbeiten zu beginnen“, sagt die Hotelleite­rin.

Von Januar bis Mitte März gingen die Handwerker im Hotel ein und aus. Inzwischen sind vier der sieben Etagen fertig. Die Zimmer sind nun modern und gleichzeit­ig gemütlich, in warmen Braunfarbe­n gestaltet. In den Bädern wurden die Badewannen herausgeri­ssen und durch Duschen ersetzt. In den Zimmern befinden sich jetzt Klimaanlag­en, die kühlen oder heizen, je nach Bedarf. Das Besondere: Jede Etage erhielt ein eigenes Kleve-Motto. Die Themen lauten: Klever Stadtbilde­r, Industrie, Museen und Klever Gärten. Auf den Zimmer-Türen befinden sich entspreche­nde Foto-Motive. An den Zimmer-Wänden hängen großformat­ige Fotos, etwa 2,5 mal einen Meter groß. Sie zeigen zum Beispiel Szenen von der Kavariners­traße aus den 60er Jahren, Motive mit Haus Koekkoek oder Museum Kurhaus oder alte Ansicht der Fabriken von XOX und van-den-Bergh.

Im Akzent City Hotel setzt man weiter vor allem auf Radreisend­e, Vertreter und Monteure, die Kleve einen Besuch abstatten. Im Keller gibt es einen Tagungsrau­m, der früher regelmäßig von Firmen gebucht wurde. „Heute bevorzugen die Unternehme­nVideokonf­erenzen“, sagt Schmidthau­sen. Aber die Hotelleite­rin hat einen Ersatz gefunden: Ein Unternehme­n bietet jeden Samstag und Sonntag in den Räumen ErsteHilfe-Schulungen an.

Wie es mit den Umbaumaßna­hmen weitergeht, entscheide­t nicht zuletzt der Kundenzusp­ruch. Unrenovier­te Einzelzimm­er kosten ab 76 Euro inklusive Frühstück, die frisch renovierte­n ab 86 Euro. „Wir haben viele Firmenkund­en, die für ihre Mitarbeite­r die günstigere­n Zimmer bevorzugen“, sagt Schmidthau­sen. Deswegen richtet sich der Zeitplan für die weiteren Maßnahmen danach, was die Kunden verlangen. Das Ziel des Eigentümer­s sei es weiterhin, den Hotel-Neubau auf dem

Grundstück gleich nebenan zu realisiere­n. 14 Zimmer auf fünf Etagen sollen errichtet werden. Einen konkreten Bautermin gebe es aber noch nicht, so Schmidthau­sen.

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RP-FOTOS: GOTTFRIED EVERS Hotelleite­rin Beate Schmidthau­sen in einem der renovierte­n Zimmer. An der Wand hängt ein 2,5 mal 1,5 Meter großes historisch­es Foto von der Kavariners­traße. Brauntöne sorgen für Behaglichk­eit.
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Mit seinen sieben Stockwerke­n gehört das Gebäude zu den höchsten in Kleve. Links nebenan soll neu gebaut werden.

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