Rheinische Post Kleve

Ein neues grünes Refugium zum Verweilen

Die evangelisc­he Kirchengem­einde Kleve hat einen für alle Menschen offenen Garten angelegt.

- VON ANTJE THIMM

Die evangelisc­he Kirchengem­einde Kleve eröffnet am Samstag, dem 2. April, einen Gemeinscha­ftsgarten an derVersöhn­ungskirche. Er soll, so sagt es Pfarrerin Elisabeth Schell, offen sein für alle Menschen, seien es die Bewohner der unmittelba­ren Umgebung, die Gemeindegl­ieder, Vorübergeh­ende oder einfach interessie­rte Gäste, die in dem kleinen grünen Refugium im Schatten der Kirche eine Weile Platz nehmen möchten.

Der Garten wurde angelegt an der Ecke Hagsche Straße/Feldmannst­ege, also an einem verkehrste­chnisch belebten Ort direkt gegenüber dem Markt. Eine Weißdornhe­cke rund um das Gelände beginnt gerade zu wachsen. Zwei große Hochbeete gibt es bereits, in dem schon Majoran, Schnittlau­ch und weitere Kräuter wachsen. Geplant ist noch mehr: Marianne Hütz vom sechsköpfi­gen Gartenteam der Kirchengem­einde sagt: „Wir wollen auf jeden Fall noch Bohnen pflanzen und dort, wo jetzt Rasen ist, weitere Gemüsebeet­e anlegen. Mit Topinambur zum Beispiel wollen wir es versuchen.“Die jungen Stämme zweier Felsenbirn­en beginnen momentan zu knospen, hinzu kommt noch in Kürze ein Apfelbaum. Wir Elisabeth Schell erklärt, ist die Baumpflanz­ung Teil des „1000 Bäume Programms des Kreises Kleve“. In den nächsten Tagen werden im Garten noch zwei Sitzkombin­ationen aufgestell­t.

Die Eröffnungs­feier am 2. April beginnt um 11 Uhr. Kinder der Kita an der Böllensteg­e kommen, um die Bohnenpfla­nzen zu setzen. Es gibt Musik, Kleinigkei­ten zu essen und zu trinken, Redebeiträ­ge und eine Vorleseges­chichte. Zusätzlich startet eine Sonnenblum­enaktion mit kleinem Wettbewerb: „Wer hat die längste Sonnenblum­e im Kleverland?“„Wir wollen mit unserem Garten Gemeinscha­ft stiften und erfahren“, nennt Pfarrerin Schell den Hauptgedan­ken des Projekts. Es solle ein Draußen-Treffpunkt sein, der gleichzeit­ig zur Bewahrung der Schöpfung beitrage, indem er Besucher anrege, die Pflanzen zu pflegen. Und es dürfe auch geerntet werden, womit der sozialdiak­onische Aspekt der Kirche abgedeckt ist, denn bezahlen müsse man nichts. Weiter fördere der Garten die Zusammenar­beit mit anderen, wie zum Beispiel dem Verein „Gemeinscha­ftsgärten Essbares Kleverland“, der Gärten auf öffentlich­em Grund anlegt.

„Offen für alle“– das birgt natürlich auch gewisse Gefahren: mutwillige Zerstörung, Müll, unerlaubte Übernachtu­ngen, eventuelle Ruhestörun­gen. „Das alles ist uns bewusst“, erklärt Schell. „Aber wir sind Kirche, wir öffnen uns für die unterschie­dlichsten Menschen, wir vertrauen und loten aus, was möglich ist.“Man habe sich mit Polizei und Ordnungsam­t verständig­t, die notfalls helfen. „Wichtig ist uns, dass wir es versuchen. Es gehört zu unserem Leitgedank­en „Kirche findet Stadt“, der zum Ziel hat, die Kirche – nicht nur das Gebäude – zu öffnen“, so die Pfarrerin. Sie freut sich, so viele Menschen für die Gartengrup­pe gewonnen zu haben. Sie werden abwechseln­d jeden Samstag von 11 Uhr bis 13 Uhr anwesend sein. Pfarrerin Schell sieht in dem Garten auch ein Zukunftspr­ojekt, angelegt auf „Wachstum“.

Nicht nur die Pflanzen sollen wachsen, auch der Treffpunkt an sich. Finanziert wurde die Anlage von der Kirchengem­einde, eine Unterstütz­ung in Höhe von 1000 Euro gab es von der Kisters-Stiftung.

 ?? ?? Gestaltete­n den Gemeinscha­ftsgarten (v. l.): Gerd-Udo Neuenfeldt, Elisabeth Schell, Marianne Huetz, Kosma und Siegfried Schink.
Gestaltete­n den Gemeinscha­ftsgarten (v. l.): Gerd-Udo Neuenfeldt, Elisabeth Schell, Marianne Huetz, Kosma und Siegfried Schink.

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