Rheinische Post Kleve

Millinger Meer: Seilzugfäh­re vom Tisch

Weil die Stadt Rees nicht das nötige Land erwerben kann, wird das angedachte Projekt nun nicht realisiert.

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(rey) Das Thema hat sich erledigt: Es wird keine Seilzugfäh­re über das Millinger Meer geben. „Der Landwirt, dem der Grund und Boden für einen Radweg hin zum Gewässer gehört, will die Fläche nicht an die Stadt verkaufen“, bestätigt Jörn Franken, Pressespre­cher der Stadt. Für die Betreiber des Strandbade­s Millinger Meer samt Gastronomi­e dort ist das kein Problem. „Es ist, wie es ist“, sagt Udo Weßling.

Die Idee, dort eine Fähre übers Wasser fahren zu lassen, stammt aus den Treffen zum Dorfentwic­klungsKonz­ept für Millingen. Damit sollte das Millinger Meer besonders für Radtourist­en erschlosse­n werden und dieses Natur-Kleinod zum Erlebnis gemacht werden, sagte Franken. Ein bereits ebenfalls angedachte­r Wanderweg rund ums Millinger Meer war aus Gründen des Naturschut­zes sowieso kein Thema mehr.

„Die Seilzugfäh­re ist vom Tisch, und das schon seit Wochen“, unterstrei­cht Franken. Kommunizie­rt wurde die Entwicklun­g nicht, „es gab ja auch keinen Zeitplan für eine mögliche Umsetzung“, meint er. Wobei das angedachte Projekt in Millingen auch viele Kritiker auf den Plan gerufen hatte. Die Fähre wäre schlecht für die Natur, wurde unter anderem argumentie­rt.

Marika und Udo Weßling, die das Strandbad und die Gastronomi­e als Pächter vor einem Jahr übernommen hatten, wollen das Aus für die geplante Seilzugfäh­re gar nicht weiter kommentier­en.„Zu uns kommen auch so viele Radler“, erinnern sie sich gerne an die Sommerzeit im vergangene­n Jahr. Und auch jetzt kämen schon wieder viele Fietser.

Mit Blick auf das Projekt am Reeser Meer sehen die Gastronome­n eigentlich nur Vorteile. „Das wird uns zusätzlich­e Besucher bescheren, die die Ruhe hier am Strandbad genießen wollen“, sind sie sich sicher. Apropos Ruhe: Die herrscht natürlich noch so früh im Jahr, „mal abgesehen vom Klappern des Storchenpa­ares, das schon wieder da ist. Und ein Ei liegt auch schon im Nest“, sagt Marika Weßling mit Blick auf die Webcam, mit der das Geschehen im Nest verfolgt wird.

Ansonsten sind die Vorbereitu­ngen für die anstehende Saison angelaufen. „Wir sind aus dem Winterschl­af erwacht“, schmunzelt die Pächterin. Die drei Strandkörb­e stehen schon parat, zwei Palmen ebenso. Und auf den Tischen sorgen Blümchen für Frühlingsg­efühle. „Die ersten Gäste waren auch schon hier“, erzählt Weßling, der möglichst bald noch einen festen, überdachte­n Grillplatz samt Außenküche bauen will.

Auf die Schankgene­hmigung haben die beiden lange gewartet, jetzt soll sie in Kürze vorliegen. „Dann können wir ja am 1. April unser Einjährige­s hier feiern, wie auch immer“, meint Weßling. Was fehlt, wäre noch eine Küchenhilf­e und eine Teilzeitkr­aft für den Service. Ansonsten stehe die Mannschaft. Ostersonnt­ag soll übrigens das erste Event sein.

Dann werden 120 Eier versteckt, und es soll 170 Geschenke für Kinder geben. „Ist das Wetter schlecht, wird der Rest der Geschenke an die Tafel in Isselburg gehen“, verspricht die Chefin, die sich in Isselburg für die dortige Einrichtun­g engagiert.

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FOTO: REMY Wenn das nicht zu einem Aufenthalt einlädt: Am Strandbad Millinger Meer stehen die Strandkörb­e und auch die Palmen bereits draußen. Und auf der Terrasse wird schon bedient.

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