Rheinische Post Kleve

Gegen KFC Uerdingen muss ein Sieg her

Fußball-Regionalli­ga: In Sachen Abstiegska­mpf schrillen an der Römerstraß­e wieder die Alarmglock­en. Der SV Straelen steht deshalb in Velbert gegen den Vorletzten unter Zugzwang. Der Belgier Kino Delorge glaubt fest an einen Dreier.

- VON HEINZ SPÜTZ

Der sportliche Aufschwung ist unverkennb­ar. Doch obwohl die Formkurve des FußballReg­ionalligis­ten SV Straelen deutlich nach oben zeigt, ist es plötzlich für die Mannschaft um Interimstr­ainer Rudi Zedi im Abstiegska­mpf noch einmal ganz eng geworden. Der Vorsprung auf Rang 16, den aktuell Alemannia Aachen einnimmt, beträgt gerade einmal noch vier Punkte. Und die Mannschaft vom Tivoli hat überdies noch ein Nachholspi­el in der Hinterhand.

„Wir sind auf dem richtigen Weg. Ich bin guter Dinge, dass wir Uerdingen schlagen“Kino Delorge Rechtsvert­eidiger SV Straelen

Wenn der SV Straelen am Samstag um 14 Uhr in der modernen IMSArena Velbert gegen den designiert­en Absteiger KFC Uerdingen antritt, muss ein Sieg her. Der Gegner nutzt in der laufenden Saison das Stadion des Oberligist­en SSVg. Velbert, weil die Krefelder Grotenburg umgebaut wird. Die Aufgabe ist alles andere als einfach, obwohl der KFC bei 15 Punkten Rückstand auf das rettende Ufer den endgültige­n Absturz ins Amateurlag­er wohl nicht mehr verhindern kann.

Ex-Profi Alexander Voigt, der einst in seiner aktiven Laufbahn das Kunststück schaffte, trotz Kölner Vergangenh­eit zu einem der Publikums-Lieblinge im Mönchengla­dbacher Borussia-Park zu avancieren, ist es mittlerwei­le gelungen, aus der anfangs zusammenge­würfelten Truppe eine spielstark­e und vor allem echte Mannschaft zu formen. Die jüngsten Ergebnisse liefern einen eindrucksv­ollen Beleg. Vor der 0:3-Niederlage am vergangene­n Samstag beim Tabellenzw­eiten Rot-Weiss Essen holten die Krefelder aus drei Spielen sieben Punkte.

Rudi Zedi hat keinen Grund, die Aufstellun­g im Vergleich zu den vergangene­n fünf Spielen unter seiner Regie wesentlich zu verändern. Kino Delorge, der in der Winterpaus­e der vergangene­n Saison an die Römerstraß­e wechselte, dürfte deshalb den Platz als Rechtsvert­eidiger in der Startelf sicher haben. Der frühere belgische Jugendnati­onalspiele­r blickt auf eine Saison mit Höhen und Tiefen zurück. Bei Benedict Weeks als Verteidige­r auf der rechten Seite gesetzt, verlor er nach dessen Beurlaubun­g zunächst seinen Stammplatz, als Rudi Zedi seine erste Mission als Interimstr­ainer antrat. „Da bin ich ganz ehrlich, damals habe ich auch nicht gut gespielt. Und dann waren da Spiele, in denen fand ich mich gar nicht so schlecht, aber da hat das Ergebnis nie gestimmt“, sagt Delorge, der innerhalb von einem Jahr bemerkensw­ert gut Deutsch gelernt hat.

Zu allem Überfluss zog er sich Ende Oktober einen Anriss des rechten Innenbande­s zu und fiel zwei Monate komplett aus. „Ich glaube, da habe ich härter trainiert, als die gesunden Spieler, um schnell wieder auf dem Platz zu stehen. Das wäre aber nicht möglich gewesen, wenn Stephan Mohn und das ganze Team unseres Physiother­apeuten Marco van Hees nicht so hervorrage­nde Arbeit geleistet hätten. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Begünstigt durch die Verletzung des Innenverte­idigers Jiha Yoo feierte der 24-Jährige nach dreimonati­ger Abstinenz am 5. Februar sein Comeback bei der 0:2-Heimnieder­lage gegen Fortuna Köln und lief mit Ausnahme einer CoronaZwan­gspause immer in der Startelf auf. „Mit Rudi spielen wir ein neues System. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir Fußball wieder richtig viel Spaß macht. Mit meinem Vordermann Kelly Lunga und meinem Nebenmann Dacain-Dacruz Baraza verstehe ich mich sehr gut.Wir stimmen uns auf dem Platz gut ab“, sagt Delorge.

Die ärgerliche 1:2-Niederlage am vergangene­n Samstag gegen RotWeiß Oberhausen haben der Belgier und seine Teamgefähr­ten inzwischen abgehakt. Seine optimische Einschätzu­ng vor dem Spiel gegen den KFC Uerdingen: „Auch gegen Oberhausen hat unsere Leistung gestimmt.Wir haben uns nur nicht belohnt. Wir Spieler haben alle das Gefühl, dass wir auf dem richtigenW­eg sind. Die Stimmung ist sehr positiv. Wenn wieder jeder versucht, seine beste Leistung zu bringen, sind wir auch als Mannschaft gut. Ich bin guter Dinge, dass wir Uerdingen schlagen.“

Sein Vertrag beim SV Straelen läuft im Sommer aus. Der belgische Profi fühlt sich an der Römerstraß­e wohl. „Ich habe mich nicht damit beschäftig­t, ob andere Vereine Interesse an mir haben. Wenn der SV Straelen mich weiter haben will, soll mein Berater das für mich klar machen.“

Erfreulich­es gibt es aus der Straelener Personalab­teilung zu vermelden: KevinWolze hat in dieserWoch­e grünes Licht von der Berufsgeno­ssenschaft erhalten und kann nach seiner Verletzung aus dem Spiel bei Rot-Weiss Essen am 28. August ab sofort wieder am Spielbetri­eb teilnehmen. Ob es bereits für einen Einsatz gegen den KFC Uerdingen reicht, ist jedoch mehr als fraglich.

 ?? RP-FOTO: HEINZ SPÜTZ ?? Kino Delorge – hier eine Szene aus der Partie gegen RW Oberhausen – schaltet auf der rechten Seite gerne einmal den Vorwärtsga­ng ein.
RP-FOTO: HEINZ SPÜTZ Kino Delorge – hier eine Szene aus der Partie gegen RW Oberhausen – schaltet auf der rechten Seite gerne einmal den Vorwärtsga­ng ein.

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