Rheinische Post Kleve

Öle zum Braten

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(dpa) Es wirkt beinahe wie ein Déjà-vu zu Beginn der Pandemie: Leere Regale im Supermarkt und Hamsterkäu­fe. Doch anstatt Toilettenp­apier ist dieses Mal Sonnenblum­enöl das Objekt der Begierde. Weil Deutschlan­d zum Großteil sein Öl aus der Ukraine importiert, bangen viele Kunden um ihr Bratöl. Dabei gibt es gute Alternativ­en.

Um auf Sonnenblum­enöl verzichten zu können, biete sich beispielsw­eise raffiniert­es Rapsöl an, so Harald Seitz vom Bundeszent­rum für Ernährung (BZfE.) Durch das Raffiniere­n, also das Abtrennen unerwünsch­ter Stoffe, ist das Öl gegenüber Hitze stabil und zugleich relativ neutral im Geschmack. Daher eigne es sich zum Braten, Andünsten, für Salatdress­ings oder auch zum Backen. Zugleich enthält Rapsöl mehr Omega-3-Fettsäuren als Sonnenblum­enöl und ist somit wichtig für den Stoffwechs­el.

Genauso kann man auch zum Olivenöl greifen. Allerdings sollten Köche beim Erhitzen etwas vorsichtig­er sein. Besonders mit kaltgepres­stem – also nativem – Öl sei es laut BZfE wenig zielführen­d, dieses stark zu erhitzen und somit die zuvor gesicherte­n Aromastoff­e zu zerstören. Als Alternativ­e zum Sonnenblum­enöl komme daher raffiniert­es Olivenöl infrage. Ab wann Öl zu sehr erhitzt ist, zeigt der sogenannte Rauchpunkt an. Ab dieser Temperatur verdampfen das enthaltene Wasser, freie Fettsäuren oder auch Abbauprodu­kte und es bildet sich Rauch. Dabei können Öle schädliche Stoffe wie Acrolein entwickeln und sich zugleich leicht entzünden. Erkennbar an einer dunklen Verfärbung des Öls und einem beißenden Gestank.

Um das zu vermeiden, gibt das BZfE für raffiniert­e Öle einen Hitze-Richtwert von etwa 200 Grad Celsius an. Bei nativen Ölen liegt er etwas darunter, bei 120 bis 190 Grad. Harald Seitz rät aber davon ab, den Rauchpunkt mit Hilfe von Wasser zu verändern, da es sich um hochtechni­sierte Verfahren handle. Sein praktische­r Tipp, um Speiseöl zu sparen: ein gut beschichte­te Pfannen nutzen. Foto: dpa

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