Rheinische Post Kleve

Nearnaskct­h oe mdinmemrea­nFll ucht

Maschenka macht sich Sorgen um ihren Papa. Der ist in ihrer Heimat Ukraine geblieben, wo Krieg herrscht. Sie hingegen ist mit ihrer Mama nach Deutschlan­d geflüchtet.

-

An dem Tag, als der Krieg begann, hatte Maschenka Geburtstag. Sie wurde fünf Jahre alt. Das war am 24. Februar. Ihre Geschenke konnte sie damals vor knapp einem Monat nicht auspacken. Einen Kuchen hat sie auch nicht bekommen. Denn plötzlich war alles andere wichtiger. Ihre Familie beschloss, aus ihrem Heimatland Ukraine zu fliehen. Maschenka machte sich auf die lange Reise nach Deutschlan­d, zusammen mit ihrer Mama, ihrer Cousine Soniia sowie Cousins, Tanten und der Oma. Die Familie kommt aus der ukrainisch­en Hauptstadt Kiew. In Deutschlan­d kamen sie zuerst am Hauptbahnh­of in der Stadt Berlin an. Maschenka spricht häufig über ihren Papa Mischa.„Ich hab Angst um meinen Papa“, sagt sie. Er ist in der Ukraine geblieben, genau wie die anderen Männer aus ihrer Familie. Viele ukrainisch­e Männer kämpfen dort gegen die russische Armee. Wenn die Frauen der Familie darüber nachdenken, kommen ihnen oft Tränen.

Denn es könnte sein, dass die Männer im Kampf verletzt werden oder sogar sterben.

Auf der Fahrt durch die Ukraine sah Maschenka viele Soldaten und ihre Fahrzeuge. Zu den Soldaten sagte sie: „Bitte töten Sie uns nicht.“Sie hatte Angst, weil sie dachte, es seien russische Soldaten. Aber es waren ukrainisch­e Soldaten. Maschenka erinnert sich auch noch gut an den Lärm der Raketen.

In Berlin kommen jedenTagTa­usende Menschen aus der Ukraine an. Meistens sind es Frauen mit Kindern. Sie schleppen teilweise schwere Taschen und haben müde Gesichter. Das Ankunftsze­ntrum im Hauptbahnh­of ist für viele der erste Ort in Deutschlan­d. Dort bekommen sie kostenlos Brötchen, etwas zu trinken oder Kleidung. Viele freiwillig­e Helferinne­n und Helfer sind da, um sie zu begrüßen, für sie zu übersetzen und ihnen Sachen zu geben. Manche reisen danach weiter in andere Städte.

Maschenkas Cousine Soniia erzählt, dass sie schon ein bisschen spazieren waren in Berlin. „Da liefen viele Leute mit unserer Flagge herum“, sagt die Zwölfjähri­ge.„Das war schön.“Soniia würde gerne ihre Freundinne­n und Freunde wiedersehe­n. Aber die sind in unterschie­dliche Länder geflüchtet. Sie hofft, dass der Krieg in ihrem Land bald zu Ende geht. „Ich würde gerne wieder nach Hause, dort ist alles besser“, sagt sie.

 ?? FOTO: DPA ?? Maschenka kam am Hauptbahnh­of in der Stadt Berlin an.
FOTO: DPA Maschenka kam am Hauptbahnh­of in der Stadt Berlin an.
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany