Mit Leidenschaft und Herzlichkeit
An der Mecklenburgischen Ostseeküste gibt es viele Menschen, die einen Urlaub zu einem ganz besonderen Erlebnis machen. Wir stellen vier von ihnen vor.
Aki heißt der Eisbär, der da auf den glatten Felsen der „Eiswelten“im Polarium des Rostocker Zoos die Morgensonne genießt. Tierpfleger Matthias „Petz“Petzoldt gehört zu den Freunden, und bald sicher auch Erik, der gerade noch aufgeregt hinter dem großen Tor zu den Eiswelten wartet, das Petz gleich öffnen wird. Dann wird Erik Aki kennenlernen. Ganz privat. Nur Eriks Mutter ist dabei, sowie Petz, der Tierpfleger und Bärenexperte. Im Rostocker Zoo – übrigens der beste Zoo Europas – geht das. „Exklusive Tierbegegnung“heißt das Angebot, bei dem Zoobesucher hinter die Kulissen in den Arbeitsalltag der Tierpfleger blicken und Tiere aus nächster Nähe kennenlernen können. Nicht nur im Zoo Rostock gibt es exklusive Blicke hinter die Kulissen, auch in den anderen Naturerlebniszentren von Mecklenburg-Vorpommern können Besucher auf ganz besondere Weise Tier und Natur begegnen. auf-nach-mv.de/naturerlebnis
HeikeWehr sitzt in einem ihrer blau-weißen Strandkörbe und schiebt die Füße durch den hellen, noch kühlen Sand. Vertraut schaut sie auf ihr kleines Reich am Strandaufgang, über das sie seit nunmehr neun Jahren wacht. Ihr rotes Häuschen Nr. 12 an der neuen Dünenpromenade ist liebevoll dekoriert. Mit ihrem Lächeln und einem herzlichen „Moin“begrüßt sie ihre Gäste bereits am frühen Morgen. „Das Schönste an meinem Job ist die einmalige Stimmung am Meer“, schwärmt Heike. Viele ihrer Stammgäste schicken bereits mit der Weihnachtskarte ihren Buchungswunsch für die nächste Saison. Wünsche, die sie gerne erfüllt. „Ein Strandkorbvermieter ist mehr als jemand, der nur einen Schlüssel herausgibt“, erzählt Heike. Dass sie inmitten ihrer Strandkörbe ihr Glück gefunden hat, ist auf den ersten Blick klar. Sie umsorgt ihre Gäste auf äußerst charmante Art und obendrein mit leckerem Milchkaffee. Sie bringt ihre Gäste nach einer stressigen Anreise zum Innehalten und Durchatmen und gibt viele Tipps, wo es zum Beispiel das beste Fischbrötchen gibt und wo man den schönsten Blick auf den Sonnenuntergang hat.
Der Traum vom Café am Meer Ich habe hier viele Jahre lang Urlaub gemacht und kannte diesen Laden nur von außen.“Claudia Drossert, die Inhaberin des Galeriecafés auf der kleinen Insel Poel, steht in der hellen, offenen Küche ihres Lokals. Sie hat in ihrer neuen Wahlheimat einen einladenden Ort geschaffen – mit einer Galerie für ihre Bilder, einem Café und einem Laden für allerlei Hübsches.
Claudia Drossert ist Fotokünstlerin. Sie fotografiert Landschaften, das Meer, Blumen und Tiere und bearbeitet die Bilder im Anschluss mit einer besonderen Computertechnik. So schafft sie Werke, die wie Gemälde wirken. „Je abstrakter, desto besser gefällt es mir“, sagt Claudia und lacht ihr helles, freundliches Lachen. „Ursprünglich komme ich aus der Gastronomie. Als ich vor elf Jahren mit der Fotografie begann, kam mir die Idee, beides miteinander zu verbinden“, schwärmt Claudia.
Die Menschen, die hier in der Wismarbucht Urlaub machen, kommen zum Stöbern vorbei, zum Frühstück oder auf ein Stück Gugelhupf. Zwei davon backt Claudia jeden Tag frisch und immer ein bisschen anders. Auf das eben abgeschnittene Stück gießt sie ein wenig Eierlikör, legt drei Erdbeeren dazu und trägt es mit einem Lächeln zum wartenden Gast hinaus.
Mit allen Sinnen
Caty sitzt im großen Wintergarten ihres Hotels und geht die Reservierungen des Tages durch. An ihren Beinen klebt Sand. Vor nicht mal zwanzig Minuten stand sie wie jeden Morgen noch auf ihrem SUP-Board im Wasser der Ostsee, um gestärkt in den Tag zu starten. Caty betreibt das feels Beach Club Hotel in Kühlungsborn, ein kleines Familienhotel mit Wassersportzentrum und direktem Strandzugang im Westen des bekannten Ostseebades.
Die Hotellerie kennt Caty schon seit Kindestagen. Ihre Großeltern führten die Pension Lotte in Kühlungsborn und auch ihre Eltern waren im Hotelbereich tätig. Und nachdem sie 25 Jahre als Auditorin Hotelund Lebensmittelbetriebe beriet und zertifizierte, zog es sie zurück zu ihren Wurzeln. Gemeinsam mit ihrem Mann Oliver übernahm sie 2018 das ehemalige Wassersporthotel und verwandelte es in ein südostasiatisch angehauchtes, nachhaltiges Haus. „Wir sind ein Hotel für alle Sinne“, erzählt Caty. „Bei der Wahl der Materialien haben wir zum Beispiel viel Wert auf eine schöne Haptik gelegt.“Wer das feels betritt, der sieht die Liebe zum Detail, schmeckt die Qualität, fühlt die Lebensfreude und riecht den
Urlaub. Wer sich etwas aus der Karte aussucht und auf sein Essen wartet, sieht den Koch bei der Grillecke eine Leiter hochklettern und mit einer Gartenschere im frischen Kräuterbeet seine Zutaten zurechtschnippeln. Auf dem Weg zurück in die Küche ist ein Plausch mit dem Gast keine Seltenheit.
Mehr als ein Retter in der Not André Rieckhoff hat seine Arbeitskluft angelegt: eine rote Badehose. Mit der steht er auf dem Rettungsturm der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Graal-Müritz und blickt aufmerksam auf den Strand und die Ostsee. Ein schöner Sommertag kündigt sich an. Die ersten Strandkörbe am fünf Kilometer langen Sandstrand des Ostseeheilba
Besteck klackert leise auf Porzellan, ein Boot fährt tuckernd vorbei, und von irgendwoher weht Musik herüber. Der Besuch im Palais-Café auf der Schlossinsel Mirow, finden Thomas und Manuela, ist der perfekte Ausklang ihrer 76 Kilometer langen E-Bike-Rundtour in der Kleinseenplatte. Pünktlich um 9 Uhr morgens standen die beiden vor dem Fahrradverleih im Ferienpark Mirow, um sich zwei E-Räder auszuleihen. Nun gehören die roten Flitzer 48 Stunden lang ihnen. Also Helm auf und los geht’s zum ersten Etappenziel, dem 26 Kilometer entfernten Neustrelitz.
Die Tour durch die Kleinseenplatte ist ein Genuss. Knorrige Kastanien und Eichen säumen die Alleen. Naturbelassene Wege führen im sanften Auf und Ab an Feldern mit leuchtend rotem Klatschmohn vorbei. An den Ufern der Seen gibt es immer wieder eine Bank oder einen Steg, wo es sich wunderbar pausieren lässt. www.1000seen.de