Bei Abiturienten sind BWL und Psychologie extrem beliebt. Und es gibt auch eine Kombination der beiden Studienfächer. Wirtschaftspsychologen gestalten die Arbeitswelt der Zukunft mit. Studieren kann man das Fach demnächst auch an einer bekannten Business
Es sind zwei Fächer, die bei den Abiturienten extrem beliebt sind – BWL und Psychologie. Eine Alternative, die das Beste aus beiden Welten kombiniert: Wirtschaftspsychologie. Das Fach boomt, vor allem bei weiblichen Studierenden ist es laut einer Studie des CHE Centrum für Hochschulentwicklung beliebt. Im WirtschaftspsychologieStudium sind all diejenigen richtig, die sich sowohl für Psychologie als auch für Betriebswirtschaft interessieren.Wichtig: Man ist am Ende kein Therapeut. Das Fach bietet also eine Lücke für all die, die sich für Psychologie interessieren, aber nicht in den klinischen Bereich wollen.
An der WHU – Otto Beisheim School of Management ist das Fach ab dem kommenden Wintersemester ganz neu im Portfolio. Der Studiengang an der bekannten Business School bietet Studierenden die Möglichkeit, Organisationspsychologie mit breit gefächerten Wirtschaftskenntnissen zu verknüpfen. Dabei befassen sie sich mit Themenbereichen wie Sozialpsychologie, Motivationstheorie und Ethik.
Fabiola H. Gerpott, Professorin für Leadership an der WHU, ist selbst studierte Wirtschaftspsychologin und entwickelt den Studiengang mit. „Aus meiner Erfahrung heraus ist es wichtig, dass man als Psychologe in einem Unternehmen die Sprache des Business spricht. Und das lernt man eben nur durch die Kombination der beiden Fächer.“Sie sieht die Rolle, die Wirtschaftspsychologen einnehmen können, als sehr vielfältig – und damit auch die Einsatzgebiete künftiger Absolventen: „Natürlich gibt es viele Wirtschaftspsychologen, die in der Personalabteilung landen. Sie können dort entscheidend dazu beitragen, den Kampf der Unternehmen um die besten Talente zu gewinnen. Gleichzeitig sind sie Experten für die Umstellung von Arbeitsprozessen, bei denen sie die Menschen, die wichtigste Ressource des Unternehmens, im Blick haben und sie mitnehmen. Beispielsweise bei der Umstellung auf ein hybrides Arbeiten, oder beim Gestalten von Arbeitsräumen der Zukunft.“Auch als Coaches sind Wirtschaftspsychologen gefragt, ebenso wie im Bereich Marketing.
Der Bachelor in Wirtschaftspsychologie an der WHU startet im September, auf dem Stundenplan stehen dann grundlegende PsychologieFächer wie Sozialpsychologie, kognitive Psychologie, aber auch Diagnostik.„Damit unterscheiden wir uns natürlich von einem klassischen PsychologieStudium, das stark klinischnisch und auf die Ausbildung als Therapeut ausgerichtet ist“, sagt Fabiola Gerpott. „Die PsychologieInhalte werden mit dem breiten Spektrum an Kursen unserer Business School kombiniert.“Neben den Grundlagen in BWL, Controlling, Steuern oder Marketing können die Studierenden dann noch aus einemWahlbereichVorlesungen in SozialeWertschöpfung,Verhandlungsführung, Markenund Dienstleistungsmarketing, Entrepreneurship oder Coaching wählen.
Ganz wichtig: Das Studium an der WHU findet komplett auf Englisch statt. Auch ein Auslandssemester an einer von 200 Partnerhochschulen auf der ganzen Welt ist verpflichtender Bestandteil.
Fabiola Gerpott sieht die Absolventen an entscheidenden Positionen in der Arbeitswelt: „Wirtschaftspsychologen gestalten die Zukunft unserer Arbeit mit.Was gibt es Spannenderes? Denn wie wir in Zukunft arbeiten, betrifft uns alle, weltweit. Wirtschaftspsychologen sind die perfekten Kandidaten, um Wandlungsprozesse in Unternehmen anzustoßen und durchzuführen – genauso können sie natürlich in Unternehmensberatungen arbeiten. Auch die MenschComputerInteraktion ist ein wichtiges Zukunftsthema, mit dem sich Wirtschaftspsychologen befassen. Wie gestaltet sich unser Arbeitsalltag in der Interaktion mit Künstlicher Intelligenz? Und werden wir demnächst von Apps geführt?“Auch die Pandemie habe viele neue Fragestellungen verursacht: Wie wählt man Mitarbeiter aus, die zu einem guten Teil von zu Hause arbeiten? Was muss man bei ihrer Führung
INFO
So kommt man an einen Studienplatz
Ort Für den Studiengang Wirtschaftspsychologie an der WHU – Otto Beisheim School of Management kann man sich ab sofort bewerben. Das Bachelor-Studium ist auf drei Jahre angelegt und komplett englischsprachig. Als private Hochschule erhebt die WHU Studiengebühren von 7500 Euro pro Semester.
Kriterien Ausgewählt werden die Bewerber nicht nur über die Abiturnote – es zählen auch gesellschaftliches Engagement und Persönlichkeit. Die Eignung wird über persönliche Interviews und Fallstudien erkundet.
Website Mehr Infos sind auf der Website der WHU zu finden:
bit.ly/3L5Meqv
beachten?Wie verhindert man, dass Teams zerfallen, wenn sie sich kaum mehr am Arbeitsplatz treffen?
Bei der Ausbildung und Bindung von Führungskräften sind Wirtschaftspsychologen in Unternehmen ebenso gefragt:„Sie können angehenden Führungskräften deutlich machen, wie sie mit ihrem Handeln andere beeinflussen. Dafür müssen die Führungskräfte lernen, ihr Handeln zu reflektieren. Nur so können sie erfolgreich führen“, sagt Fabiola Gerpott.
Die Professorin liebt ihr Fach auch deshalb, weil es das Arbeitsleben von anderen verändert – und es im Idealfall verbessert. Und sie hofft, mit dem neuen Studienangebot vor allem auch viele motivierte Frauen anzusprechen. Sie stellt fest: „Es müssen noch viel mehr Stellen in der Wirtschaft mit tollen Frauen besetzt werden – und die würde ich gerne ausbilden.“