Rheinische Post Kleve

Blick ins Ungewisse

-

Dieser Tage fällt es schwer, der Zukunft mit Zuversicht entgegenzu­blicken. Während unser Fokus angesichts des Krieges in der Ukraine auf dem Menschlich­en liegt und täglich Perspektiv­en und Prioritäte­n zurechtrüc­kt, sorgen auch die spürbaren Auswirkung­en auf den Immobilien­sektor für Unsicherhe­iten. Es wirkt, als rissen die schlechten Nachrichte­n nicht ab. Bau- und Kaufprozes­se, die schon mit der Corona-Krise ins Wanken gerieten, erhalten jetzt einen erneuten Stoß. Lieferengp­ässe, Materialma­ngel, stündlich steigende Preise – der Hauptverba­nd der Deutschen Bauindustr­ie konstatier­t, Baustopps seien in Folge des Konfliktes und der Inflation nicht mehr ausgeschlo­ssen. Bauherren sehen Verzögerun­gen und Kostenstei­gerungen entgegen. Anleger sind tief verunsiche­rt.

Was tun in Zeiten, in denen jeder Stabilität das Fundament zu fehlen scheint? Es gilt, ruhig und objektiv zu bleiben. Viele Folgen in der Immobilien­branche lassen sich noch nicht abschätzen, und auch bei kurzfristi­gen Lösungen darf uns der Weitblick nicht abhandenko­mmen. Die Herausford­erungen der jüngsten Zeit zeigen: Langfristi­ges Denken und der Aufbau einer größeren Resilienz der Vermögensa­nlage sind unabdingba­r. Bauträger und Käufer müssen sich auf längere Bauzeiten und höhere Kosten einstellen. Anleger können durch das breitere Streuen ihrer Investment­s für mehr Sicherheit sorgen – Immobilien bieten hier nach wie vor Beständigk­eit. Doch vor allem: Bewahren Sie sich Ihre Menschlich­keit. Ganz gleich, was die Zukunft bringt.

Dr. Axel Martin Schmitz Der Autor ist Geschäftsf­ührender Gesellscha­fter der RALF SCHMITZ GmbH.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany