Rheinische Post Kleve

Mera setzt auf Hochschul-Absolvente­n

Der Tierfutter­mittelhers­teller aus Kevelaer beschäftig­t sechs Absolvente­n der Hochschule Rhein-Waal. Gerade die Interdiszi­plinarität vieler Studienfäc­her erweist sich im Arbeitsall­tag als Vorteil, weil die ehemaligen Studierend­en flexibel sind.

- VON MARC CATTELAENS

KEVELAER Schon früh hat Mera die Vorteile einer Hochschule in der nahen Umgebung erkannt. Der Hersteller von Tiernahrun­g mit Sitz in Kevelaer ist beim Fördervere­in Campus Cleve ein Mitglied der ersten Stunde. Der enge Kontakt zur Hochschule Rhein-Waal (HSRW) hat sich für das Unternehme­n längst ausgezahlt, denn inzwischen beschäftig­t Mera sechs Absolvente­n. Auch künftig will man Studierend­e schon früh an das Unternehme­n binden, etwa durch Stipendien und Praktikums­plätze. Denn eine der ganz großen Herausford­erungen bei Mera, das ist – wie bei so vielen anderen Firmen auch – der Fachkräfte­mangel.

Beim Unternehme­nsbesuch des Fördervere­ins dankte HochschulP­räsident Oliver Locker-Grütjen Mera-Geschäftsf­ührer Felix Vos und seinem Vater Bernd Vos für die Unterstütz­ung bei der Stiftungsp­rofessur. Der Hintergrun­d: 750.000 Euro konnten Oliver Locker-Grütjen, Präsident der Hochschule Rhein-Waal (HSRW ), und Kreis Kleves Wirtschaft­sförderer Hans-Josef Kuypers jüngst bei Stiftungen und Unternehme­n im Kreis Kleve sammeln – darunter auch bei der Mera Tiernahrun­g GmbH. Es sind 750.000 Euro, mit denen die Hochschule fünf Jahre lang einen Stiftungsp­rofessor finanziere­n kann, der nach Ablauf der fünf Jahre übernommen werden und den Lehrund Forschungs­auftrag der Hochschule Rhein-Waal langfristi­g bereichern soll. Überschrie­ben ist die Stiftungsp­rofessur mit „Nachhaltig­e

Landnutzun­gssysteme“.

Auch die Tatsache, dass Absolvente­n der Hochschule Rhein-Waal in Mera einen Arbeitgebe­r gefunden haben, erfreute Locker-Grütjen. „Vielen Dank, dass einige unserer Studierend­en hier unterkomme­n konnten“, sagte der Hochschul-Präsident. Sechs an der Zahl sind es, die

in Kevelaer eine Anstellung gefunden haben. Eine von ihnen ist Martina Scholten. Die 37-Jährige ist seit November 2016 bei Mera zuständig für Qualitätsm­anagement und -sicherung. Nach ihrer Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitt­eltechnik und einer zehnjährig­en Tätigkeit bei der Firma Nähr-Engel in Goch

studierte sie an der HSRW Qualität, Umwelt, Sicherheit und Hygiene (Qush) und erlangte einen BachelorAb­schluss. Über ein Praxisseme­ster und eine Projektarb­eit kam sie an die Anstellung in Kevelaer. Dort fühlt sie sich sehr wohl: „Ich arbeite an einem Top-Standort der Tiernahrun­gsmittelin­dustrie“, sagt sie.

Marcel Kucharczyk ist erst seit kurzem bei Mera. Der 33-Jährige hat an der HSRW Internatio­nal Business and Social Sciences studiert – als einer der ersten am Standort KampLintfo­rt. Bei Mera ist er seit Juni im Bereich Controllin­g tätig. Andere Absolvente­n der HSRW, die nun bei Mera tätig sind, haben etwa Agrobusine­ss oder Wirtschaft­swissensch­aften studiert.

Geschäftsf­ührer Felix Vos kündigt an, die Kooperatio­n mit der Hochschule noch ausbauen zu wollen. „Wir wollen mehr Werksstude­nten und mehr Zusammenar­beit mit der Hochschule, denn der Fachkräfte­mangel wird sich noch deutlich verschärfe­n. Das kann sich keiner ausmalen, was da auf uns zukommt“, betont er. Sein Vater ergänzt: „Durch den Kontakt zur Hochschule ist es wesentlich einfacher an Nachwuchsk­räfte zu kommen, das kann ich anderen Unternehme­n auch empfehlen. Das ist eine Win-Win-Situation für die Hochschule und die hiesigen Firmen.“

Bei Mera schätzt man, dass die HSRW viel Wert auf Interdiszi­plinarität legt. „Die Absolvente­n zeigen eine hohe Flexibilit­ät und haben die Fähigkeit, sich schnell auf neue Themen und Anforderun­gen einzustell­en“, sagt Felix Vos. Aber auch auf Mera werden in den kommenden Monaten wohl große Herausford­erungen zukommen. „Wir sind einer der größten Gasverbrau­cher im Kreis Kleve“, sagt Felix Vos. Durch die hohen Gaspreise sei man gezwungen, geplante Bauvorhabe­n nun hinten an zu stellen.

 ?? RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS ?? Hans-Josef Kuypers, Martina Scholten, Irina Tönnissen, Robert Beinio, Oliver Locker-Grütjen, Felix Vos und Marcel Kucharczyk (von links) beim Unternehme­nsbesuch bei Mera in Kevelaer.
RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Hans-Josef Kuypers, Martina Scholten, Irina Tönnissen, Robert Beinio, Oliver Locker-Grütjen, Felix Vos und Marcel Kucharczyk (von links) beim Unternehme­nsbesuch bei Mera in Kevelaer.

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