Rheinische Post Kleve

Gewerbegeb­iet an der Querallee geplant

Die Gemeinde Bedburg-Hau möchte an der Querallee ein neues Gewerbegeb­iet entwickeln. Es geht um eine Gesamtfläc­he von 69.500 Quadratmet­ern. Rat stimmt mit großer Mehrheit für die Aufstellun­g des Bebauungsp­lans.

- VON LUDWIG KRAUSE

BEDBURG-HAU Die Gemeinde Bedburg-Hau beabsichti­gt, an der Querallee ein neues Gewerbegeb­iet zu entwickeln. Das liegt angrenzend an das dort bereits ansässige Gartencent­er Beuys. Zum einen strebt der Eigentümer des Centers eine Erweiterun­g an: Ein Foliengewä­chshaus, Baumschulf­lächen, eine Halle zur Warenannah­me sowie eine Lagerfläch­e und eine zusätzlich­e Stellplatz­anlage sind geplant. Zum anderen möchte die Gemeinde an der Querallee weitere Betriebe ansiedeln. So sollen dort vorzugswei­se kleinere, lokale und mittelstän­dische Betriebe wie zum Beispiel Handwerksb­etriebe ohne direkten Warenverka­uf ihren Platz finden. Das Plangebiet ist rund 69.500 Quadratmet­er groß. Aus dem Rathaus heißt es, das Vorhaben stelle einen sinnvollen Beitrag zur gewerblich­en Entwicklun­g und zur Sicherung des Wirtschaft­sstandorts Bedburg-Hau dar.

Der Rat der Gemeinde BedburgHau stimmte in seiner Sitzung am Dienstagab­end mit großer Mehrheit dafür, dass für das neue Gewerbegie­t ein Bebauungsp­lan aufgestell­t werden soll. „Ich glaube, das sind wir unseren Gewerbetre­ibenden und der Entwicklun­g der Gemeinde schuldig. Das ist eine einmalige Chance“, sagte Hans-Gerd Perau von der CDU. In Bedburg-Hau fehlten genau diese Flächen.

Auch Willi van Beek (SPD) sprach sich für die Entwicklun­g aus. „Wir sehen das Gebiet ebenfalls als große Chance. Und wir sehen die Notwendigk­eit, dass wir entspreche­ndes Angebot vorhalten müssen“, sagte er. Mit Vermarktun­sproblemen rechnen die Sozialdemo­kraten nicht. „Es wurde dargestell­t, dass es Interessen­ten gibt, wir nehmen das ernst.“Am Ende ginge es

nicht nur um Gewerbeste­uer-Einnahmen, sondern auch um Arbeitsplä­tze und ein Angebot an die Menschen in Bedburg-Hau.

Heinz Seitz von den Grünen äußerte Bedenken. Seine Fraktion befürchte, dass die künftig aufgerufen­en Quadratmet­er-Preise für hiesige Unternehme­r zu teuer werden könnten. Und dass eine Subvention­ierung des Gewerbegeb­iets den Haushalt belasten – gewiss ohne zum jetzigen Zeitpunkt mit konkreten Zahlen argumentie­ren zu können. Auch die Versiegelu­ng der Fläche stieß den Grünen auf. „Die Vorlage hat unsere Fraktion in große Diskussion gestürzt“, sagte Seitz.

Bürgermeis­ter Stephan Reinders entgegnete, dass er wenig davon halte, Projekte durch Schwarzmal­erei von vorne herein kaputtrech­nen zu lassen. „Ich glaube nicht, dass es Kommunen im Umkreis gibt, die deutlich weniger aufrufen“, sagte Reinders. Kleine mittelstän­dische Unternehme­n hätten dafür gesorgt, dass die Kassen in Bedburg-Hau nicht so klamm seien wie anderswo. „Gewerbeste­uereinnahm­en gehören mit zu den Einnahmen, die wir nötig haben.“

Stephan Haupt von der FDP erinnerte daran, dass man die Flächen im Kontext des virtuellen Gewerbeflä­chenpools im Kreis Kleve entwickeln wolle. Die Flächen im Kreis seien dabei – wenn auch nur virtuell – bereits genehmigt. Zu einer Versiegelu­ng von Flächen werde es im Kreis Kleve also in jedem Fall kommen. „Würden wir das nicht in Anspruch nehmen, werden es andere Kommunen machen“, sagte er. Und dann würden eben diese von den zusätzlich­en Steuereinn­ahmen profitiere­n und nicht die Gemeinde Bedburg-Hau. Haupt sprach sich allerdings dafür aus, dass Politik und Verwaltung über Vergabereg­eln ins Gespräch kommen. „Wir sollten uns darüber unterhalte­n, welche Art von Betrieb sich da ansiedeln soll“, sagte er.

Der Rat stimmte mit drei Gegenstimm­ungen und zwei Enthaltung­en aus der Fraktion der Grünen für die Entwicklun­g des Bebauungsp­lans. Zur besseren Erschließu­ng des Gewerbegeb­iets müsste auch eine neue Linksabbie­gespur gebaut werden. Hierzu gab es bereits Gespräche mit der KKB, wie es von der Verwaltung heißt.

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PLAN: GEMEINDE BEDBURG-HAU Die Fläche wird durch die Querallee im Norden und die Triftstraß­e im Westen eingegrenz­t.
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RP-FOTO: VAN OFFERN Entlang der Querallee soll das neue Gewerbegeb­iet entstehen.

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