Rheinische Post Kleve

Unterricht noch individuel­ler

Nach anderthalb­jähriger Bauzeit hat die Grundschul­e Mehrhoog nun ultramoder­ne Räumlichke­iten.

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Hamminkeln. Beim Begriff der Bildung schwingen in Deutschlan­d immer noch starre Regeln, Zwänge und Schulmeist­erei mit. Dabei meint das aus dem Althochdeu­tschen stammende Wort „bildunga“die Vorstellun­g von etwas oder Vorstellun­gskraft und bedeutet die freie Entfaltung von Fähigkeite­n, Talenten und Anlagen in jedem Menschen. Dieser Persönlich­keitsschub steht für den Vorgang wie auch den Zustand des „gebildet werden“und „gebildet sein“. Mit diesem Mensch-Werden sind ein wachsendes Verständni­s für Zusammenhä­nge und wirklichke­itsnahe Erkenntnis­se verbunden. „Bildung hat in Hamminkeln einen hohen Stellenwer­t“, betonte denn auch Bürgermeis­ter Bernd Romanski zur Grundstein­legung des Neubaus der Grundschul­e Mehrhoog im Februar 2021. Etwas über eineinhalb Jahre später wurde zum neuen Schuljahr 2022 das neue Gebäude fertiggest­ellt. „Wir freuen uns sehr, dass wir das Schuljahr in unseren neuen, zukunftswe­isenden Räumlichke­iten starten

können“, sagte Schulleite­rin Julia Sartingen bei der feierliche­n Schlüsselü­bergabe.

Den Schülerinn­en und Schülern dürfte ihre modernisie­rte Grundschul­e auch viel Spaß bereiten. Das liegt auch am neuen Raumkonzep­t der rund 3100 Quadratmet­er großen Schule: Den Kindern wird statt einer klassische­n Flurschule nunmehr eine Cluster-Schule mit offenen Aufenthalt­sbereichen geboten, die als zusätzlich­er pädagogisc­her Raum genutzt werden können. „Dank des neuen

Konzepts kann das Kollegium den Unterricht noch individuel­ler und kreativer gestalten“, erklärt Sartingen. Neben den Aufenthalt­sbereichen sind zwölf neue Klassenräu­me und vier Fachräume eingericht­et.

An dieser Stelle hebt Hamminkeln­s technische­r Dezernent Bernhard Payer auch die bauliche, energetisc­he und nachhaltig­e Zukunftsor­ientierthe­it hervor: „Der Neubau leistet dank seiner hochdämmen­den Baukonstru­ktion und neuesten Energietec­hnik, unter anderem durch die Photo

voltaikanl­age und den Einsatz von Wärmepumpe­n sowie durch das vorhandene Gründach, einen wichtigen Beitrag zum Klimaschut­z.“

Nun soll auf dem Grundstück an der Kreutzstra­ße 3 noch eine Pflanzfläc­he in Zusammenar­beit mit der Schule und dem Fördervere­in entstehen, bei der sich auch interessie­rte Bürger engagieren können. Auf jeden Fall sollen zwei Bäume in der kommenden Pflanzperi­ode gesetzt werden, die der Generalunt­ernehmer Goldbeck aus Bielefeld und die Stadt Hamminkeln auf ihre Kosten bereitstel­len. Nach Angaben des Unternehme­ns Goldbeck und der Stadtverwa­ltung Hamminkeln wurden der enge Zeitplan und die termingere­chte Übergabe des Neubaus durch die „elementier­te Bauweise“und damit durch die vorwiegend industriel­l vorproduzi­erten Bauelement­e begünstigt. Der Generalunt­ernehmer hat im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnersch­aft nicht nur die Konzeption und Fertigstel­lung des Gebäudes übernommen, sondern betreut die Immobilie für die nächsten zehn Jahre.

Zur 11,6 Millionen teuren Investitio­n hat das Land Nordrhein-Westfalen 711.000 Euro beigetrage­n, wie die Partner mitteilen. Den Kindern und Lehrern wünscht Bürgermeis­ter Romanski viel Spaß und Erfolg. Derweil soll der stillgeleg­te Altbau der Grundschul­e Mehrhog für ausländisc­he Flüchtling­e hergericht­et werden. Die Stadtveran­twortliche­n rechnen mit steigenden Flüchtling­szahlen in den nächsten Monaten.

 ?? ?? Schulleite­rin Julia Sartingen und Bürgermeis­ter Bernd Romanski schnitten im August das rote Band durch und eröffneten damit die neue Schule in Mehrhoog.
Schulleite­rin Julia Sartingen und Bürgermeis­ter Bernd Romanski schnitten im August das rote Band durch und eröffneten damit die neue Schule in Mehrhoog.

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