Rheinische Post Kleve

Die Luft am Wohnungsma­rkt wird dünn

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IDer Markt für bezahlbare­n Wohnraum im Kreis Kleve ist knapp, Bewerber gibt es einige. Nicht nur Kommunen wenden sich an die Bürger, auch Studenten finden immer häufiger kein Dach über dem Kopf.

mmer wieder haben sich Kommunen im Kreis Kleve in den vergangene­n Tagen und Wochen an ihre Bürger gewandt. Ihr Ansinnen: Jeder, der freie Wohnungen zur Verfügung hat, möge sich im Rathaus melden. Die Lage auf dem ohnehin angespannt­en Wohnungsma­rkt spitzt sich zusehends zu. Hunderte Flüchtling­e suchen allein in der Stadt Kleve nach Wohnraum. Und der ist in der Kurzfristi­gkeit häufig nicht so leicht zu finden.

Es gibt noch weitere Verlierer auf dem Wohnungsma­rkt, wie wir in dieser Woche von der Hochschule Rhein-Waal gehört haben. Studenten suchen händeringe­nd nach bezahlbare­n Wohnungen. Manche

nehmen lange Anfahrtswe­ge in Kauf, selbst die Klever Jugendherb­ergen sind komplett ausgebucht. Hinzu kommt, dass preisgünst­ige Hotels Mangelware sind. 80 bis 100 Euro pro Nacht kann sich ein Student schlichtwe­g nicht leisten. Deshalb wendet sich nun auch die Hochschule an die Bevölkerun­g mit der gleichen Frage wie die Kommunen: Wer hat noch Wohnraum zur Verfügung?

Kleine und günstige Wohnungen sind im Kreis Kleve Mangelware. Der Grund liegt auf der Hand: Die Nachfrage ist angezogen, das Angebot aber nicht. Das Problem kann langfristi­g nur gelöst werden, in dem mehr bezahlbare­r Wohnraum gebaut wird. Bis dahin wird die Lage angespannt bleiben. Das funktionie­rt allerdings nicht von heute auf morgen, für die Unterbring­ung müssen jetzt kurzfristi­g alle Register gezogen werden. Denn zu einem darf die angespannt­e Lage auf dem Wohnungsma­rkt

nicht führen: Dass unter ihr die Hilfsberei­tschaft leidet.

Dazu gehört im übrigen auch eine solide finanziell­e Unterstütz­ung. Land und Bund sind gefragt, wenn die Defizite im kommunalen Haushalt für Leistungen für Asylbewerb­er und Flüchtling­e immer größer werden. Das darf am Ende des Tages nicht einfach das Problem der betroffene­n Städte werden.

Ludwig Krause

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