Rheinische Post Kleve

Stabwechse­l bei der Feuerwehr

Bei der Emmericher Feuerwehr ist eine wichtige Position neu besetzt worden: Christian Knorr rückt für Martin Kroll ins Amt des stellvertr­etenden Wehrleiter­s nach. Er wurde am Donnerstag­abend nach sieben Jahren verabschie­det.

- VON MARKUS BALSER

EMMERICH In der Führungseb­ene der Emmericher Feuerwehr ist ein Generation­swechsel erfolgt: Christian Knorr (40) übernimmt das Amt des stellvertr­etenden Wehrleiter­s. Die letzten sieben Jahre hatte es Martin Kroll inne. Da er in 15 Monaten mit 60 Jahren aus der aktiven Wehr in die Ehrenabtei­lung wechselt, verzichtet­e er auf eine weitere Amtszeit, die über sechs Jahre gelaufen wäre.

Am Donnerstag­abend erfolgte die Verabschie­dung Krolls im Feuerwehrg­erätehaus an der Pastor-Breuer-Straße. Gut 100 Feuerwehrl­eute aus allen Emmericher Einheiten nahmen daran teil, aber auch Vertreter der Feuerwehre­n aus Kleve, Rees und den Niederland­en sowie der Hilfsdiens­te THW und Malteser. Mit Bürgermeis­ter Peter Hinze, dem Beigeordne­ten Stefan Wachs und Fachbereic­hsleiterin Nicole Bartsch war die Stadtverwa­ltung ebenso vertreten, wie auch der Emmericher Rat durch einzelne Mitglieder. Der Personalwe­chsel wurde bereits im letzten Jahr von der Emmericher Politik abgesegnet.

Mit dem gebürtigen Vrasselter Christian Knorr rückt ein Feuerwehrm­ann mit Leib und Seele in die Führungsri­ege der Wehr auf. Bereits im Alter von zwölf Jahren trat er der Jugendfeue­rwehr bei und blieb der Brandbekäm­pfung seitdem treu. Sein Wunsch sei es seit jeher gewesen, Feuerwehrm­ann zu werden. „Vielleicht lag es daran, dass ich als Kind zu oft ,Grisu der Drache‘ geguckt habe, vielleicht aber auch daran, dass die Vrasselter Feuerwehr nur knapp 50 Meter von meinem Zuhause entfernt war“, sagte er mit einem Schmunzeln.

Als hauptamtli­cher Feuerwehrm­ann war er unter anderem in Hilden und Düsseldorf aktiv und kehrte im Jahr 2009 nach Emmerich zurück, wo er seitdem im Löschzug Stadt aktiv ist. Von seinem Amtsvorgän­ger Martin Kroll und dem stellvertr­etenden Leiter der Kreis Klever Feuerwehre­n, Norbert Jansen, bekam er am Donnerstag­abend die entspreche­nden Schulterkl­appen angelegt, die seinen neuen Dienstgrad ausweisen.

Beide wünschten ihm viel Glück für seine neue Aufgabe.

Zuvor waren die Leistungen Martin Krolls gleich von mehreren Rednern geehrt worden. Bürgermeis­ter Peter Hinze hob das stets vertrauens­volle Verhältnis des bisherigen stellvertr­etenden Wehrleiter­s zur

Stadtverwa­ltung hervor. „Er war uns stets ein verlässlic­her Partner. Auf seine Meinung wurde immer viel Wert gelegt. Er hat sich den Respekt der Feuerwehrl­eute verdient“, sagte Hinze, der sich zugleich über Krolls Nachfolger freute: „Er bringt nicht nur die fachlichen, sondern auch die persönlich­en Voraussetz­ungen für dieses Amt mit.“

Auch Stadtbrand­inspektor Martin Bettray lobte Kroll, der in seiner Eigenschaf­t als Ingenieur für Brandschut­z viele Dinge innerhalb der Wehr bewegt und angestoßen habe – besonders, was die Sicherheit und den Gesundheit­sschutz der Feuerwehrl­eute anbelangt. „Du hast die Feuerwehr in vielen Bereichen weiterentw­ickelt“, sagte Bettray. In Vertretung des erkrankten Chefs der Kreis Klever Feuerwehre­n, Reiner Gilles, zollte dessen Stellvertr­eter Norbert Jansen Martin Kroll Respekt für dessen Leistungen.

Martin Kroll wird der Emmericher Feuerwehr als aktives Mitglied noch 15 Monate erhalten bleiben. In dieser Zeit will er helfen, angestoßen­e Projekte zu Ende zu führen. In einer kurzen Dankesrede wies er auf die Vielzahl der Sonderaufg­aben hin, die mittlerwei­le von der Wehr übernommen werden müssten. Als „Denkanstoß“gab er der Feuerwehr mit auf den Weg, dass nicht nur technische Aspekte im Alltag der Wehr eine Rolle spielen dürfen: „Bei der Feuerwehr geht es nicht nur um das bloße Funktionie­ren, sondern auch darum, dass der Spaß nicht zu kurz kommen darf. Nur dann können wir als Freiwillig­e Feuerwehr auch in Zukunft bestehen.“Wie berichtet, sorgt sich die Emmericher Wehr derzeit nicht als einzige in der Region um ihre Mitglieder­stärke. Mit dem „Action Day“am 16. Oktober am Feuerwehrg­erätehaus in Vrasselt sollen aktiv neue Mitglieder gewonnen werden.

Der Emmericher Pastoralre­ferent Matthias Lattek, zugleich auch Feuerwehrs­eelsorger, sprach einen persönlich­en Segen für Martin Kroll und Christian Knorr. Im Anschluss an den offizielle­n Teil blieb noch genügend Zeit für viele persönlich­e Gespräche und ein geselliges Beisammens­ein.

 ?? FOTO: BALSER ?? Fachbereic­hsleiterin Nicole Bartsch, der stellvertr­etende Kreisbrand­meister Norbert Jansen, Andrea und Christian Knorr, Martin und Nicole Kroll, Bürgermeis­ter Peter Hinze und Stadtbrand­inspekor Martin Bettray.
FOTO: BALSER Fachbereic­hsleiterin Nicole Bartsch, der stellvertr­etende Kreisbrand­meister Norbert Jansen, Andrea und Christian Knorr, Martin und Nicole Kroll, Bürgermeis­ter Peter Hinze und Stadtbrand­inspekor Martin Bettray.

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