Emmericher SPD diskutiert über Betuwe
Der Streckenausbau der Betuwe war Thema der neuen Diskussionsreihe „Der springende Punkt“der Emmericher SPD. Wie die Diskussion verlief.
ELTEN (d.kle) „Der springende Punkt“war unter der Woche für die Emmericher SPD der aktuelle Stand der Betuwe. Der Stadtverband der SPD hat eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen und will diese mehrfach im Jahr zu aktuellen Themen anbieten.
Zum ersten Termin hatte der Vorsitzende der Ortsgruppe Elten, Harald Peschel, in das Hotel-Restaurant Wanders eingeladen. Rund 30 Personen kamen – zumeist aus Elten. Vor allem viele von der Bürgerinitiative „Rettet den Eltenberg“nahmen teil.
Adalbert Niemers vom Nabu informierte die Besucher über den aktuellen Stand der Betuwe-Planungen. In Emmerich wartet man noch auf die endgültigen Planfeststellungsbeschlüsse, damit Nabu, Stadt oder Kreis entsprechend Klage dagegen einreichen können. Diese werden im nächsten Jahr erwartet.
Niemers stellte noch einmal ausführlich die Planungen von Bahn und Straßen NRW der alternativen Gleisbettvariante gegenüber. Diese Alternative hat laut Johannes ten Brink, CDU-Ratsmitglied, 24 Vorteile und sei zudem auch noch billiger als der offizielle Vorschlag. Leider wurde die verwendete Präsentation von ten Brink nur verkleinert dargestellt und war kaum lesbar. Das Herumspringen zwischen den Folien, Einstellungsänderungen und wilde Mausbewegungen taten ein Übriges, um die Zuschauer zu verwirren.
Interessant war der Vortrag von
Thomas Höfer, der sich mit der Sicherheit der Betuwe auseinandergesetzt hat. „Die Niederländer nutzen die Strecke von Rotterdam bis Zevenaar um da möglichst viel Gefahrgut drauf zu konzentrieren.“Die Strecken im Nachbarland liegen alle fernab von Siedlungen, sie werden nicht von Personenzügen befahren und sind trotzdem mit allen erdenklichen Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet. Wenn diese Strecke später mit Deutschland verbunden werde, sei man auf die Masse an Gefahrgut überhaupt nicht vorbereitet. Die deutsche Strecke führe durch dicht besiedeltes Gebiet und werde von Güter- und Personenzügen gemeinsam befahren. Die Strecke und die Sicherheitsvorkehrungen sei überhaupt nicht dem hohen Risiko angemessen. „Wenn es kracht, muss ein Notfallmanager aus Duisburg kommen, um die Restspannung auf der Anlage zu erden.“
Erst wenn die Anlage spannungsfrei ist, dürften die Feuerwehr und die Sanitäter die Gleise betreten. Das ganze Szenario könne dann auch bis zu einer Stunde dauern. „Die offiziell angebotenen Lösungen bleiben für uns weiterhin komplett unakzeptabel“, erklärte Hans-Jörgen (Sohni) Wernicke, Erster Sprecher der Eltener Bürgerinitiative, „wir werden weiterhin, oft in mühevoller Kleinarbeit versuchen die Menschen, die die Entscheidungsgewalt in dieser Geschichte haben, davon zu überzeugen, dass das, was da geplant worden ist, weit unter dem ist, was eigentlich erforderlich ist. Und dass unsere Pläne einfach die besseren sind und die Vernunft gebietet, diese auch umzusetzen. Das ist uns in Sachen Rat, in Sachen Verwaltung und jetzt auch in Sachen Kreistag gelungen“, so Harald Peschel.