Kalenderblatt
08.10.1518 Gründung der Stadt Le Havre
Die Stadt Le Havre ist bekannt als zweitgrößter Hafen Frankreichs nach
Marseille, außerdem ist es die größte Stadt der Normandie. Sie liegt an der Mündung der Seine in den Ärmelkanal. Die Stadt an der Nordküste Frankreichs ist im Vergleich zu anderen europäischen Großstädten recht jung: Sie wurde erst ab 1517 als Kriegshafen erbaut. Zuvor lagen dort nur einige unbedeutende Fischer- und Bauerndörfer, der Hafen der Region war in Harfleur. Anregung zum Bau des Militärhafens kam von Admiral Guillaume Gouffier de Bonnivet, einem engen Vertrauten des Königs Franz I. Der Monarch unterzeichnete am 8. Oktober 1518 die Gründungsurkunde von Le Havre, das er nach sich selbst benannte. Der Name Franciscopolis konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Stattdessen nannten die Bürger ihre Stadt einfach „Der Hafen“. Schon kurz nach der Stadtgründung ereilte die Siedlung eine Katastrophe: Bei einer Sturmflut starben 100 von 600 Einwohnern. Trotzdem blühte die Stadt in den folgenden Jahren auf. Eine Schiffswerft und die Stationierung einer großen Fischereiflotte trugen dazu bei. 1536 begann man mit dem Bau der Bischofskathedrale Notre-Dame, deren Turm für einige Jahre als Leuchtturm diente. Die Kathedrale ist heute eines der wenigen aus dem 16. Jahrhundert erhaltenen Gebäude. Le Havre wurde während des Zweiten Weltkriegs zu fast 80 Prozent zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte zwischen 1945 und 1954 und wurde vom Architekten Auguste Perret und seinem Team verantwortet. Seitdem prägen lange Straßen und breite Boulevards sowie eine teils farbenfrohe Betonarchitektur die Stadtansicht.