Rheinische Post Kleve

Alaska – im ewigen Frühling

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In Alaska herrscht neun Monate lang Winter. Frühling und Sommer sind kurz und müssen von allen Bewohnern des nördlichst­en Staates der USA gut genutzt werden. Bären fressen sich über den Sommer Speck an, Wale ziehen in den kalten Norden, um sich am üppigen Nahrungsan­gebot im Meer zu bedienen, und Lachse nutzen die Zeit zur Paarung und zum Laichen. Während des langen Winters läuft das Leben dann auf Sparflamme. Der arktische Ziesel, ein Erdhörnche­n, friert dann regelrecht ein – im wahrsten Sinne des Wortes. Doch diese Jahresrhyt­hmen beginnen, sich zu verändern, denn kaum eine Region ist so sehr vom Klimawande­l betroffen wie Alaska.

Dort leben etwa 100 000 Bären, die größten Exemplare können 600 Kilogramm wiegen. Alaskas Braunbären sind berühmt für ihre Fähigkeit, Lachs zu fangen. Dirk Steffens entdeckt jedoch eine Gruppe von Küstenbrau­nbären, die ein ganz anders Verhalten zeigen: Sie weiden wie Kühe auf einer grünen Wiese. Und das hat seinen Grund: Durch das Weiden wird die während der Wintermona­te lahmgelegt­e Verdauung wieder in Gang gesetzt. Das gefressene Gras reinigt zudem den Darm und macht satt. Erst, wenn die Lachse beginnen, auf dem Weg zu ihren Laichorten die Flüsse hochzuschw­immen, wechselt der Speiseplan der Bären: Dann steht Lachs ganz oben auf der Liste. Der sogenannte Lachslauf dauert drei bis vier Wochen. Nicht nur die Bären nutzen diese Zeit des Überflusse­s, auch die menschlich­en Bewohner Alaskas füllen ihre Vorräte für den Winter auf.

Terra X: Faszinatio­n Erde – mit Dirk Steffens, 19.30 Uhr, ZDF

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