Papageitaucher sind die Clowns der Meere
Sie wirken fast wie geschminkt und bewegen sich lustig fort. Viele Leute kommen nach Island, um die ungewöhnlichen Vögel mit eigenen Augen zu sehen.
Es sieht schon putzig aus, wenn der bunte Vogel auf der steilen Klippe spaziert. Mit mehreren Fischen in seinem rot-orangenen Schnabel watschelt er zu einer kleinen Höhle. Dort wartet sein Junges auf die Leckerbissen. Kaum ist das eine Tier hinter den Steinen in der Höhle verschwunden, landet schon der nächste Vogel auf den schroffen Felsen. Bei den Vögeln handelt es sich um Papageitaucher. Sie leben auf der Insel Island. Das liegt im Nordwesten von Europa, mitten im Atlantik. Viele Leute pilgern dort zu einem mächtigen Felsen im Westen der Insel, um Papageitaucher zu beobachten. Stundenlang schauen hier die Besucher den kleinen Papageitauchern zu. In der Luft sind sie nur schwer zu sehen, da sie sehr schnell fliegen und ziemlich klein sind. Wenn sie auf den Felsen landen, kann man sie gut beobachten. Auf Island kann man die Seevögel an einigen Orten bestaunen. Aber auch an Küsten beispielsweise von Norwegen oder im Norden
Frankreichs gibt es Papageitaucher. Wirklich gut kann man die Vögel im Sommer sehen. Dann ist Brutzeit: „Die Papageitaucher brüten in Höhlen am Boden“, erklärt der Vogelexperte Martin Päckert. „Sie können ihre Bruthöhlen sogar selbst mit dem Schnabel und den Füßen graben. Das ist sehr ungewöhnlich für Vögel.“
Spätestens im September heißt es dann: Abflug. Papageitaucher halten sich außerhalb der Brutzeit auf dem offenen Meer auf und kommen nur zum Brüten an Land. Bis etwa Anfang April leben sie auf dem offenen Meer. Die meiste Zeit verbringen sie damit, Fische zu jagen. Aber warum heißen die Vögel überhaupt Papageitaucher? „Das hat mit ihrem Schnabel zu tun“, erklärt Martin Päckert: „Der ist ungewöhnlich bunt und von der Seite sieht er so breit und gebogen aus wie bei Papageien.“Man nennt die Papageitaucher auch Clowns der Meere. Der Grund: „Sie haben eine hübsche weiße Gesichtsfärbung mit etwas traurigen Augen. Sie wirken fast wie geschminkt“, sagt der Vogelexperte.