Scanner sollen Kontrollen beschleunigen
Der Düsseldorfer Flughafen will für das Durchleuchten von Handgepäck bald CT-Geräte nutzen. München und Köln sind schon weiter.
Nachdem die Bundespolizei in Köln-Bonn und Frankfurt ausprobiert hat, Handgepäck mit speziellen CT-Scannern zu durchleuchten, um Kontrollen zu beschleunigen, sollen auch andere Großflughäfen wie Düsseldorf mit solchen Geräten ausgestattet werden. Das erklärt die Bundespolizei auf Anfrage. „Die Bundespolizei plant, perspektivisch alle Flughäfen, an denen sie in bundeseigener Verwaltung mit den Luftsicherheitsaufgaben vertraut ist, mit CT-basierten Röntgengeräten sukzessive auszustatten“, heißt es.
Der Airport der NRW-Landeshauptstadt unterstützt das Vorhaben. „Grundsätzlich begrüßen wir Maßnahmen, die dazu beitragen, Passagierprozesse einfacher und schneller zu gestalten, und gleichzeitig alle Anforderungen der Luftsicherheit erfüllen“, sagt ein Sprecher.
Der große Pluspunkt der CTScanner wäre, dass Handgepäck viel einfacher auf versteckte Flüssigkeitssprengstoffe und Waffen durchleuchtet werden kann, ohne dass es ausgepackt werden muss. „Die Vorteile für den Fluggast liegen darin, dass sich ein Auspacken von größeren elektronischen Geräten (zum Beispiel Laptops) sowie Flüssigkeiten erübrigen kann“, erklärt ein Sprecher der Behörde.
Auf dem Neujahrsempfang des Airports am 13. Januar hatte Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) noch darauf gedrängt, dass es am örtlichen Flughafen CTScanner gibt: „Ich kann gut damit leben, wenn in Dubai mal etwas besser funktioniert als hier“, hatte er gesagt. Ärgerlich sei es aber, wenn man etwa in Eindhoven durch die Sicherheitskontrolle gehen könne, ohne seinen Laptop aus der Tasche nehmen zu müssen – in Düsseldorf aber nicht: „Warum geht das bei uns nicht?“Kellers Wort hat Gewicht: Der Stadt gehören 50 Prozent der Anteile, sie stellt den Aufsichtsratsvorsitz, ohne CT-Scanner droht weiteres Chaos bei den Kontrollen wegen Personalknappheit.
Dabei hinkt Düsseldorf sowieso hinterher. In Köln-Bonn und Frankfurt gehen die bisherigen Testgeräte nun in den Normalbetrieb über, wobei in Köln aber nur zwei Anlagen stehen. Katastrophal ist der Rückstand gegenüber München: Weil dort im Gegensatz zu den zwei NRW-Großflughäfen nicht die Bundespolizei für Kontrollen zuständig ist, sondern der Freistaat Bayern, wurde schon Ende November verkündet, dass für 45 Millionen Euro 60 CT-Scanner gekauft werden. „Ein Quantensprung im Fluggastservice“, sagt die Bayerische Staatsregierung. Die Behörde jubelt: „Die Sicherheitskontrolle wird entspannter ablaufen.“Denn dank der neuen Computertomografen müssten keine technischen Geräte oder Flüssigkeiten mehr unter Zeitdruck aus- und später wieder eingepackt werden, heißt es. Mit der neuen Technik würden auch die Flüssigkeitsbeschränkungen „zukünftig entfallen“.
Dabei wird die Umrüstung auch in München dauern. Drei Kontrollspuren werden im ersten Quartal starten, dann folgen weitere Spuren, alle Geräte werden erst in Jahren da sein.
Umso schlimmer ist es für Düsseldorf, dass die Bundespolizei noch nicht einmal die Scanner bestellt hat. „Das Beschaffungsvorhaben befindet sich derzeit in Abstimmung mit dem zuständigen Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern“, erklärt die Bundespolizei.
Auf Nachfrage will der Airport Düsseldorf nicht kritisieren, dass für den Münchener Flughafen massenhaft Scanner bestellt werden, aber für Düsseldorf noch nicht. „Rahmenbedingungen, Strukturen und Anforderungen sind unterschiedlich an den Flughäfen. Daher erscheint uns ein direkter Vergleich nicht angemessen“, so ein Sprecher.
Beim Neujahrsempfang hatte Lars Redeligx als neuer Flughafenchef eine weitere bittere Pille für Passagiere: Es sei zwar gut, dass künftig der Flughafen und nicht die Bundespolizei die am Airport tätigen Sicherheitsfirmen steuert. Aber die Übergabe komme wohl erst 2024.