Rheinische Post Kleve

Der Kapitän hat gut zu tun

Das vergangene Jahr hat sich nach der Corana-Flaute überrasche­nd positiv für die Reeser Personensc­hifffahrt entwickelt. Die „Germania“transporti­erte viele Fahrgäste. Auch die Vermietung­en laufen gut.

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REES/EMMERICH (rey) An Bord des Fahrgastsc­hiffes Germania kann man gerade absolut problemlos gelangen. Der Steg liegt wegen des Hochwasser­s fast waagerecht über dem Wasser, kein steiler Ab- und Aufstieg erschwert den Zugang. Dazu lacht endlich die Wintersonn­e. Zum Lachen ist auch Rainer van Laak zumute. „Für dieses Jahr bin ich richtig optimistis­ch“, sagt der Kapitän der Germania. Zahlreiche Veranstalt­ungen stehen an. Und dass sie gut gebucht werden, daran glaubt der 66-Jährige fest. Immerhin sei schon 2022 „bombastisc­h gut gelaufen“.

Erklären kann sich das der Schiffsfüh­rer natürlich auch. „Die Leute hatten Nachholbed­arf, was Ausflüge betrifft“, erklärt der Reeser. Die beiden Schiffe, auch das Schiff Stadt Rees, das noch in der Werft ist, seien eigentlich die ganze Zeit „extrem voll gewesen“. Was ihn besonders freut und dankbar macht: Gut 70 Prozent seiner Kunden hätten in

der Corona-Zeit schon gebuchte Tickets nichts zurück erstattet bekommen wollen. Stattdesse­n haben sie sich Gutscheine geben lassen. Van Laak: „Auf dieses Verhalten bin ich besonders stolz. Das hat uns enorm geholfen!“

Und 2023 sei ebenfalls gut gestartet, was Buchungen betrifft. Dabei beginnt die offizielle Saison ja erst Palmsonnta­g, sprich am 2. April. Dann legen wieder sowohl in Emmerich als auch in Rees beide Schiffe ab und unternehme­n Rund- und Tagesfahrt­en. Wobei die Kurse für Tagesfahrt­en nach Arnheim und Nimwegen (jetzt 24,50 Euro) und Duisburg (26 Euro) etwas angehoben wurden, und zwar um einen Euro. Geschuldet sei das den um 100 Prozent gestiegene­n Diesel-Preisen. Die Preise für Rundfahrte­n bleiben aber unveränder­t.

An Verstaltun­gen ist einiges geplant, nachdem schon im November das lokale Prinzentre­ffen und Mitte Dezember der Oldie-Abend

mit 200 Gästen stattgefun­den hat. „Apropos Oldie-Abend: Der nächste ist am 28. Januar an Bord“, kündigte Rainer van Laak schon mal an. Und rät, sich schnell noch Karten zu besorgen. Viele gebe es nämlich nicht mehr. Und schon am 21. Januar findet wieder auf der Germania das Quiz-Schiff statt, bei dem es sehr gemütlich zugehe, so van Laak.

Dafür gibt es noch Tickets.

Weiter geht’s etwa mit DJ Ente am 1. April. Dann steigt eine Party mit bis zu 300 Gästen auf der Germania. Der Rheinschla­ger findet ebenfalls wieder statt mit drei Terminen im Sommer, die aber noch nicht fest stehen, außerdem Rheinmixen, sprich Elektro-Partys am 18. und 25. Juni mit bis zu 400 Leuten. Und die

Fahrt zu Emmerich im Lichtermee­r gibt’s natürlich auch wieder.

„Wichtig ist nur, dass wir im Sommer wieder ‘eine Handbreit Wasser unterm Kiel’ haben werden“, hofft Rainer van Laak. Denn im vergangene­n Sommer wären aufgrund des extremen Niedrigwas­sers einige Touren ausgefalle­n, etwa zum Hafenfest nach Duisburg. Er sei auf jeden Fall optimistis­ch, dass es ein gutes Jahr wird. Für 2024 rechnet der Kapitän dann auch wieder mit schwarzen Zahlen.

Wie gesagt: Ideen hat der Reeser viele. So will er wie schon in diesem Winter die Germania sogar kostenlos als Location für Veranstalt­ungen zur Verfügung stellen. „Wir legen dann aber nicht ab. Und wir bewirten die Gäste“, erklärt er. Gezahlt werden müsste nur eine einmalige Heizkosten-Pauschale von 150 Euro. Dieses Angebot würde gut angenommen, besonders von Reeser Firmen. Mit einer SilvesterP­arty an Bord endet das Jahr.

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FOTO: REMY Kapitän Rainer van Laak am Steiger der „Germania“.

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