Baden wie im Bilderbuch Seit 50 Jahren sprudelt das Heilwasser aus den Tiefen des Urgesteins
Bad Birnbach. 2023 ist für das ländliche Bad ein ganz besonderes Jahr: Die Chrysantiquelle wird 50 Jahre alt. Ein Blick zurück: Viele Menschen versammelten sich damals an einem Bohrloch inmitten einer grünen Wiese. Langsam trat heißes, dampfendes Wasser aus der Erde, nachdem ein Bohrkopf bis in 1.618 Meter Tiefe des Urgesteins vorgedrungen war und auf 70 Grad heißes und hoch mineralisiertes Thermalwasser stieß. Dieser Tag markierte den Beginn einer Erfolgsgeschichte, die noch heute andauert: Es war die Geburtsstunde des ländlichen Bades. Die Quelle wurde nach dem Ortsheiligen Chrysantus getauft. Noch an der Bohrstelle entwickelte sich ein reger „Badetourismus“. In provisorisch aufgestellten Wannen badeten die Menschen, und schnell war von einer besonderen Wirkung des Wassers die Rede. Der heilende
Effekt wurde längst wissenschaftlich durch Prof. Dr. Heinrich Drexel vom Institut für medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München verbrieft. Bei der für dieses Gutachten notwendigen
Untersuchung von mehreren Hundert Patienten stellte der legendäre Mediziner und Badearzt Dr. Erich Oberhauer bei 85 Prozent einen Kurerfolg mit eindeutiger Besserung der Beschwerden fest. Dies
war die medizinisch-kritische Auswertung der Reihenuntersuchung. Nach ihrem subjektiven Empfinden gefragt, attestierten nämlich sogar 100 Prozent der Patienten eine eindeutige Besserung. Das Bad
Birnbacher Heilwasser wirkt eben doppelt – gegen Rheumatismus und gegen Pessimismus... Nun, dabei alleine haben es die Birnbacher nicht bewenden lassen. Fünf Jahrzehnte nach dem Fund weist die Rottal
Terme mehr als 30 Becken mit einer Fläche von rund 2.600 m² auf. Hunderttausende Besucher haben seither die ungebrochene Heilkraft des Wassers kennen und schätzen gelernt. Besondere Highlights in der
Rottal Terme sind der 105 Meter lange (und damit Europas längster) Thermenbach, das facettenreiche Therapiebad oder die Salzwasser-Lagune, in der man dem Alltag buchstäblich entschwebt. Und auch in der Forschung war man stets aktiv. Zuletzt wurde mit der Ludwig-Maximilians-Universität die erste von allen gesetzlichen Krankenkassen anerkannte Kompaktkur zur Stressund Burn-Out-Prävention entwickelt. „AGES – Aktiv gegen Erschöpfung und Stress“heißt diese Kur, die nachweislich hervorragende Ergebnisse liefert.